Experimentalfilm. Die eine Frau denkt über ihr Verhältnis zu Männern nach, die andere über ihr Verhältnis zu Frauen. Die eigentliche Liaison passiert jedoch zwischen Wortmaterial und Bildraum.
Dokumentarfilm. Als Kind verbargen sich Geheimnisse an dem Ort, an dem mein Vater arbeitete. Stoffe, Ösen, Schrauben, Nägel, Handwerkszeug... Mein Vater war Tapezierer. Später, als Erwachsene, faszinierten mich die Spuren seiner Arbeit, die den Raum immer noch als eigene Welt erscheinen lassen. In ihr tüftelt Eugen Schaz jr., jetzt 84 Jahre alt, an der Umsetzung seiner Ideen...
Ein experimenteller Farbfilm, der durch phantasievolle Videobild- Überlagerungen fiktive Darsteller aus öffentlichen Sphären in spielerischem Erfahrungszuammenhang präsentiert. Sie stammen aus Werbeplakatflächen, Theater und Performance, Fernsehen. Der extreme Farben zeigt, die nur durch die Eigenartigkeit und Stofflichkeit des verwendeten Videomaterials entstehen. Subnarrativer Farbfilm. 30. Kurzfilmtage, Oberhausen 1. Hamburger Filmschau 1984
Spielfilm. Der Teufel trifft den Tod an einer Wegkreuzung. Gemeinsam setzen sie ihren Weg fort, in dessen Folge sich eine Reihe von Zwischenfällen ereignen. Ein Bauer wird genausführt, zwei Männer werden zu den Todsünden "Zechprellerei" und "Wollust" angestiftet - während sich schon eine endgültige Auseinandersetzung abzeichnet. Der Heiland betritt die Szenerie, um den Störenfrieden mit zwei kräftigen Fausthieben das Handwerk zu legen. Ein Film, der die Elemente des Spielfilms exemplarisch vorführt. Ein Film für einfache Gemüter. (aus: Filmbüro, die filme, 1989)
Experimentalfilm. Eine Experimentalloperette. Aus meiner alten Super 8-Kiste montiere ich Erinnerungen. Ich reflektiere die Bilder mit Reimen am Klavier.
"Das Buch des Eremiten" ist ein Kurzspielfilm der, unter Verwendung eines kuriosen Phaenomens des 18. Jahrhunderts, eine fiktive Geschichte erzaehlt. Als Transporteur der romanhaften Handlung dient ein Ziereremit, der vom exzentrischen Besitzer eines Landschlosses angestellt wurde, bescheiden wie ein Eremit, zur Zierde des Gartens in einer Grotte zu leben. Niemand scheint seine wahre Identitaet zu kennen. Ausser seiner Zierfunktion hat der Eremit jedoch ganz persoenliche Gruende abgeschieden von der Welt zu leben. Mittels illustrierter Buecher und Romane versucht er sich ueber eine gescheiterte Liebe hinwegzutroesten. Als Rachel, seine Jugendliebe, aber nach dem Tod ihres Vaters nach Jahren auf das Schloss zurueckkehrt, un mit ihrem Mann und ihren Kindern dort zu leben, scheint die Konfrontation mit der Vergangenheit vorprogrammiert. Der vierte gemeinsame Film des Autorenteams Sandberger/Thitz ist diesmal angesiedelt in der truegerischen Fassaden- und Scheinkultur des 18. Jahrhunderts, als der Gegensatz zwischen Kultur und Natur zu einem der wichtigsten philosophischen Themen wurde. Neben der Spielhandlung exisitiert eine zweite Ebene: Am Tricktisch werden Karrikaturen und Stiche des 18. Jahrhunderts dafuer verwendet die Geschichte auf abstraktere Weise zwischen den Deckeln eine Buches zu erzaehlen - Das Buch des Eremiten.
Dokumentarfilm. Beobachtungen von Gesten, Stereotypen und alltäglichen Handhabungen. Gewalt gegen Frauen beschränkt sich nicht auf körperliche Mißhandlung. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Essayfilm. Filmessay. Dokumentarfilm. Der Film besteht aus drei Teilen. Ein kleines Mädchen tanzt. Eine kurze Fahrt durch die Innenstadt Kairos, hinten aus einer Straßenbahn gefilmt. Ein Gespräch. Nabiha, eine Frau von etwa sechzig Jahren, erzählt aus ihrem Leben. Die Vorgeschichte der Stadt Kairo anhand der ältesten Texte. Die alten Städte Memphis, Heliopolis, Babylon und Fustat, die sich alle nach- einander auf dem Boden der heutigen Stadt befanden, bevor diese als Residenz gegründet wurde, sind in diesen Texten noch lebendige Orte mit Palästen, Tempeln, hohen Häusern, Plätzen und Gärten. Gefilmt wurde, was heute davon zu sehen ist. Den Bildern und Tönen dieser Orte folgt eine Reihe von Fotos und Texten. Abgeschlossen wird diese Sequenz mit einer Geschichte über den Bau der ältesten Moschee in Kairo, der des Ibn Tulun. Eine lange Fahrt in einer festen Einstellung hinten aus dem Auto heraus. Man nähert ich der Stadt längs des Nils von Süden kommend und sieht, wie sich das Land langsam in Stadt verwandelt. Parallel dazu liest Annamirl Bieerbichler den Text einer Frau namens Om Gad: die Beschreibung des Rituals ihrer Defloration und die eines Autokaufs. Das Nebeneinander von Archaischem und Modernem ist in Kairo überall präsent und durchzieht den Film von Anfang bis Ende.
Dokumentarfilm. Das Leben von Frauen, die in einer Hawesta-Fischfabrik arbeiten...
Spielfilm. Der arbeitslose Hamburger Mofarocker Eule Zippert und sein Freund Daddel haben "echt die Schnauze voll". In einem gestohlenen LKW machen sie sich auf den Weg nach Honkong, zum Grab von Bruce Lee. Nachdem sie ihr letztes Geld in einer Berliner Spielhalle gelassen haben, beschließen sie, Mitglied der RAF zu werden. Doch vorher werden sie unter dem Brandenburger Tor im Schlaf angezündet. Auch ein Kurierjob, den zwei schwule Drogendealer ihnen anbieten, bringt ihnen kein Glück, sondern nur Prügel. Die Fortsetzung des S8-Roadmovies "Roller Aller!" ist wieder ein Rock-Film, in dem zahlreiche Underground-Musiker vor und hinter der Kamera ihr komödiantisches Talent ausspielen. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1993)
Dokumentarfilm. Drei Familien in der Bundesrepublik - drei Reaktionen der Angst vor einem Atomkrieg. Die Familie des Marktforschers B. wandert nach Australien aus. Die zweite Familie vertraut dem kleinen Atombunker im Garten. Die dritte arbeitet in einer Friedensinitiative mit. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Experimentalmusikfilm. Der Experimentalmusikfilm von Punk bis Klassik - frei nach E. A. Poe - zeigt einen Mann auf der Suche. Das Faszinierende daran ist, daß man möglicherweise weiß, daß das, was man sucht, gar nicht existiert, aber man sucht trotzdem weiter. Warum?
Spielfilm. Als Horrorszenario, als männlichen Alptraum oder als weibliche Phantasie erzählt der Kurzfilm das Ende einer Liebesbeziehung. Ein junger Mann wird von seiner Geliebten verlassen und sieht nur noch eine Möglichkeit, sie zurückzugewinnen. Am Feuer im nächtlichen Wald läßt er sich auf dunkle Gestalten am Galgen ein. Ungeübt im Umgang mit dem Bösen, durchschaut er die Regeln ihres Spiels nicht. Die sinnlich schöne Geliebte wählt den Sieger. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1993)
Spielfilm. Eine Frau such nach dem Tod ihres Vaters nach ihrer Mutter... Anna, eine erfolgreiche Cellistin in London entdeckt plötzlich, daß ihr Leben eine Lüge war. 1944 war sie mit ihrem Vater vor der Roten Armee nach England geflohen. Als er stirbt, entdeckt sie, daß ihre für tot gehaltene Mutter vielleicht noch in Estaldn lebt. 1989, während des estnischen Unabhängigkeitskampfes, kehrt sie in das Land ihrer Kindheit zurück. Mit Hilfe eines estnischen Filmemachers kann sie verschüttete Erinnerungen aufdecken und ihren immer wiederkehrenden Alptraum aufklären.
Animationsfilm. "Er weiß in seinen Filmen ein bildnerisches Denken anzuwenden, während die meisten Zagreber Filme aus illustrierten Gedanken bestehen. Will Vlado Kristl verbal faßbare Gedanken äußern, so schreibt er sie auf die Leinwand, so geschehen in seinem letzten Film 'Die Hälfte des Reichtums für die Hälfte der Schönheit.' Nehmen die verbal faßbaren Gedanken überhand, so macht er Bücher oder Lyrikhefte." (Franz Winzentsen in: TAZ, Hamburg, 16.1.1996)
In Anlehnung an das Grimm`sche Märchen "Der Wolf und die sieben Geißlein" erzählt der Figurenanimationsfilm eine bedrohliche Geschichte aus dem Konsum- und Medienzeitalter. Die Geißlein bewundern im Fernsehen den Wolf als Helden, dessen Gefährlichkeit sie auch dann nicht erkennen, als er vor ihrer Haustür steht. Nur das jüngste Geißlein findet ein Versteck vor ihm - im Fernseher. Seine Geschwister werden zwar von ihrer Mutter aus dem Bauch des Wolfes befreit, doch er hat schon seine Spuren hinterlassen. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1993)
Witzige Szenen aus dem Leben von Mensch und Tier hinterm norddeutschen Deich.
Dokumentarfilm. Der Film erzählt von der Arbeit der heute 88jährigen Tänzerin Trudi Schoop mit Langzeitpatienten einer Psychiatrie. (In Münsterlingen) Drei Wochen lang teilt sie deren Welt und ermutigt sie, ihre Gefühle und Eigenarten in Bewegung umzusetzen: Eine Welt des Zeigens und Versteckens, der Komik und der Trauer. "Von mir weiß ich, daß ich mich gesund getanzt habe, als ich versuchte, meine Angstphantasien, meine Zwänge zu formulieren. Als ich versuchte, meine Gefühle zu verkörpern und mich zu zeigen, wie ich war. Mit allem Bösen in mir, mit allem Grausamen. In dem ich alle meine Seiten im Tanz ausdrückte, lernte ich zu akzeptieren. Ich erlebte das Böse, das Dunkle in mir als einen lebendigen Teil meines Selbst. Ich möchte, daß meine Patienten dies auch können. Und so lasse ich alle kleinen Teufell am Anfang einer Stunde zuerst einmal in Erscheinung treten.." "Statt die Phantasie eines Geistesgestörten zu unterdrücken, sollten wir eine Weile mit ihm fliegen und dann mit ihm zusammen zu einer weichen Landung auf dieser Erde ansetzen." "Ich fühle mich diesen Menschen, die etwas abseits vom Leben stehen, sehr nahe. Durch meine eigene Geschichte als psychotisches Kind ist es mir nichts Fremdes, wenn jemand zeitweise mit unserer Realität nichts zu tun haben will und beispielsweise mit einer Glühbirne spricht..." (Trudi Schoop)
Dokumentarfilm. Ein Cinetrakt, enstanden kurz nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl. Ein Zitat eines Atommanagers wird zerlegt. Entstanden ist 'Abschalten' kurz nach Tschernobyl_ zeigt mit Fotos von Günther Zint, wie die Diskussion von Staat und Elektrizitätsindustrie um das Atomkraftwerk Brockdorf mit den Gegenern von Atomstrom geführt wird. Der Film arbeitet mit Fotos, Titeln, in der Kamera verfremdeten Landschaften und Musik. 'Abschalten' steht in der Tradition des Cine-Tracts (Cinematographischen Traktates).
Spielfilm. Was kostet es, sich in 1.500 m Höhe in einem Bergdorf ohne Strom- und Wasseranschluß ein Vollbad zu gönnen?
Dokumentarfilm über den im 3. Reich von der Gestapo in Lörrach ermordeten Radrennfahrer Albert Richter. Neben einer Schilderung der einzigartigen Radsportkarriere des deutschen Meisters und Weltmeisters Albert Richter, rekonstruiert der Film die Hintergründe seiner Ermordung im Januar 1940 durch die Nazis. Fast unmerklich wird der Zuschauer in einen spannenden politischen Kriminalfall und dessen Aufklärung vor laufender Kamera einbezogen.
Spielfilm. 33 Spielszenen aus dem Leben des Hamburger Schauspielers und Regisseurs Reinhold Schünzel. Als einziger jüdischer Filmkünstler arbeitete er nach 1933 mit einer Sondererlaubnis der Ufa, weil man auf seine brillanten Komödien nicht verzichten wollte. Als er 1937 fliehen mußte, wurde er von anderen Emigranten in Hollywood der Kollaboration verdächtigt. Er schlug sich als Nazi-Schurken-Darsteller durch und konnte auch im Deutschland der fünfziger Jahre als Regisseur nicht mehr Fuß fassen. Das Porträt eines eigensinnigen und mutigen Künstlers.
Spielfilm. "Die Wiese der Sachen" ist nach "Normalsatz" (1981) und "Die Basis des Make-Up" (1984) der abschließende Teil einer filmischen Trilogie über die 70er Jahre. Als eigenständiger Film nimmt er die Fäden und Subtexte der vorangehenden Filme wieder auf und interpretiert sie vom Ende her.
Spielfilm. 1.: Das Vordere schwimmt hinten und das Hintere schwimmt plötzlich vorn. Der Vater liebt den Sohn und nicht der Sohn die Mutter. 2.: Die Tante des Teufels (Udo Kier) lebt! Sie mordet, knutscht, schreit und inszeniert. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989) Dr. Faustus im Eis... oder ... eine deutsche Geschichte über den Verfall der Zivilisation in der Tradition der Nibelungen. Ein Drama über Liebe, Eifersucht, Gier und Mord. Auf einer einsamen Insel im Atlantik lebt eine Handvoll Menschen, in deren Mittelpunkt ein junges Paar steht, deren aufkeimende Liebe von allen anderen bedroht wird. Jeder hat sein eigenes Motiv...
Experimentalfilm. "Sightseeing" ist ein visueller Versuch, auf ein allgemein übliches menschliches Verhalten zu reagieren: Das Anstarren. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Dokumentarfilm. Das von Berthold Brecht 1947 verfaßte Gedicht "Der Anachronistische Zug oder Freiheit und Democracy" bildet die Vorlage für die Aktion, die anläßlich der Bundestagswahl 19800 unter dem Motto "Brecht statt Strauß" gestartet wurde: Eine Reise quer durch die gesamte Bundesrepublik.
Sieben Männer, die sich im wirklichen Leben nie begegnet sind, treffen sich auf der Leinwand eines Kinos an der portugiesischen Atlantikküste. Sie unterhalten sich in ihren verschiedenen Landessprachen über ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle, ihre unterschiedlichen europäischen Kulturen. Die gemeinsame Erfahrung ist die Nähe zum Tod...
Dokumentarfilm. Drei Frauen (Russin, Norwegerin, Italienerin) erinnern sich an ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Nazi - Deutschland während des Krieges und besuchen noch einmal die Orte, an denen sie sich damals freiwillig / unfreiwillig aufhielten. "Die Italienerin ist Faschistin, die Russin Kommunistin, und die Norwegerin sympathisiert mit dem bürgerlichen antinazistischen Widerstand. Die drei jungen Frauen lassen sich von unterschiedlichen Motiven leiten, aber sie haben gemeinsam, daß sie den Terror Hitlerdeuschlands als eine Heraus- forderung begreifen. Nach 50 Jahren reisen die drei Frauen noch einmal entlang der alten Routen nach Deutschland, um den Ereignissen nachzuspüren, die das Abenteuer ihres Lebens waren..." (Renate Stegmüller, Raimund Koplin in: Katalog Filmfest München 1994, zitiert nach: www.movieline.de)
Spielfilm. Hamburg wird von einer Serie von geheimnsivollen Einbrüchen erschüttert. Eine Hamburger Star-Journalistin verfolgt die Spur eines mysteriösen "Samurai" Phantoms, das die Honaratioren der Hansestadt verunsichert, und deckt eine groteske Verschwörung zwischen Gangstern und Geschäftsleuten auf, die bis ins japanische Mittelalter zurückreicht. Der zweite Spielfilm des früheren Filmkritikers Blumenberg ist ein amüsantes Verwirrspiel, gemixt aus Filmkunst und Kolportage, amerikanischem Genrekino und japanischem Mythenbeiwerk. Das kühne Vorhaben, der bundesrepublikanischen Wirklichkeit mit den Mitteln der Trivialkultur beizukommen, gelingt zwar nicht immer, besitzt jedoch skurrilen Charme und beachtlichen Unterhaltungswert.
Dokumentarfilm. Ist Deutschland die Rettung für Millionen Gastarbeiter? Wie sehen die Konflikte und Ängste beim Aufbau eines neuen Lebens in Deutschland aus? Der Film zeigt Bilder aus dem Alltag in einem kleinen Dorf in Mittelanatolien: wie die Menschen dort leben, arbeiten, wie sie Feste feiern und miteinander umgehen. Zum Vergleich wird das Leben der türkischen Gastarbeiter in Deutschland gezeigt: ihr Alltag, ihre Probleme, die Beziehungen untereinander und zu den Deutschen.
Spielfilm. Der Film erzählt in episodischen Ausschnitten von fünf ganz unterschiedlichen jungen Leuten im heutigen Frankfurt am Main, die sich sehen, aber nicht begegnen, aufeinander wartaen und sich ausweichen, manchmal zusammenstoßen. Dimanche, schön und erfolgreich, erforscht in störrischer Selbstverzehung, in selbstgewählter zwischenmenschlicher Quarantäne, die grundlegenden Lebensmittel. Ihr Freund Jo, der arme Student, allein gelassen, begegnet der Millionärin Solange, die mit dem Strukturalismus und den Ursprüngen des Reichtums vertraut ist. Sie entdeckten im Geiste die globale Opfermentalität. Mit der Ahnung, daß der Tjod der einen die Nahrung der andern ist und alles miteinander in Verbindung steht, flüchtet Dimanche am Ende ihrer Recherche zurück in die Arme ihres Freundes. Penny, ohne Job und ohne Geld, beobachtet alles und träumt - von einem Mann, der kein Geld hat, aber findet vorder Frankfurter Börse einen andern, Urban. Ganz ohne Theorie versteht sie, worum sich alles dreht - mithilfe eines Kreisels. HEIDENGELD betrachtet Dinge der Ökonomie in Formen der Legende. Unter den 'heidnischen' Blicken seiner herumstreunenden Schwester Penny strampelt der Bekehrer St. Georg als Fahrradkurier um sein Einkommen. Aber sind nicht diejenigen Heiden, die sich den Opferritualen unterwerfen? (Produktionsmitteilung)
Impressionen eines Tages, zwei Menschen in einer Großstadt, sie das Opfer, er der Täter. Ein unerklärlicher Mord. "Ein Tag mit kleinen Fehlern. Er verschwindet in der Nacht." (E. Gerhardt)
Spielfilm. Die Unlust eines zwölfjährigen Schlingels und die Aktion einer Phantomlady lassen den Schulbetrieb durcheinandergeraten. (Quelle:Hamburger Filmbüro, die filme. Hamburg: August 1989) Man stelle sich vor, die Stimmung bestimmter Prévert Gedichte gewinnen Gestalt in einer ganz gegenwärtigen Geschichte: Es dreht sich um den Geschmack des Lebens an einem heißen Sommermorgen. Die Handlung entspinnt sich an der Unlust eines zwölfjährigen Schlingels auf die 'iritierende Gesamtschule' des Dr. Ernst und der Aktion einer 'Phantomlady', die den geregelten Schulbetrieb etwas durcheinandergeraten läßt. (Hamburger Filmschau '84)
Spielfilm. "Damals" war in der Stadt eine bewegte Zeit. Stefanie und Frank treffen sich, arbeiten an einer gemeinsamen Sache, lieben sich, hassen sich - . "Heute" hat sich die Stadt gewaltsam beruhigt. Die gemeinsame Sache ist weg. Stefanie und Frank sind getrennt. Sie treffen sich nochmals für zwei, drei Tage. "Der Film als FILM erzählt von einer leisen, permanenten Bewegung: Vom Willen, eigen zu sein, Heimat zu finden, lieben zu können, und von der Sehnsucht, jeden AUGENBLICK als Anfang zu begreifen." (F. Reichle) "Der Film (...) gehört zu den wenigen Werken, die Filmsprache aufzubrechen, zu erweitern suchen." (Urs Jaeggi in: Zoom)
EINE FIKTION. Planetenflucht, die Erde ist ruiniert, sie soll verlassen werden. Eine Elite wird ausgebildet. Sie soll ausziehen, eine neue, bessere Welt zu erobern. TRÄUME spielen eine große Rolle in der Welt der Raketen. "Der Menschheitstraum, in den Weltraum zu gehen, ist uralt,..." "Schon mit vierzehn wollte er zum Mond fliegen." Er, das ist Wernherr von Braun. KRIEG - "Von Braun wollte die Raumrakete bauen und Raumfahrt betreiben. Und dann kam der Zeitpunkt im Krieg, wo Hitler die Rakete als eine Waffe (...) haben wollte, und dann ging die Geschichte in diese Richtung." RAKETEN sind innerhalb unseres fiktiven Programmes "Planetenflucht" als Transportmittel betrachtet worden. Während der Arbeit an diesm Films sind sie zur Metapher geworden, zum Bild für das ungebrochene und hemmungslose Streben, immer schneller noch weiter und noch höher hinaus zu wollen. DIE MÄNNER, die die Raketen bauen, stehen für eine Wissenschaft und Technik, die den Elfenbeinturm nicht verlassen will, die Folge ihres Tuns verleugnet und Verantwortung verweigert. GEGENBILDER - Wir wissen nicht, was wir dem Wahn, der uns bei der Arbeit im letzten Jahr sooft begegnet ist, entgegenzusetzen haben. "Zuschauer des Untergangs" nennen wir eines der wiederkehrenden Bilder dieses Films. Der Film ist ein Versuch, durch Montage dokumentarisches Material zu inszenieren. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992)
Spielfilm mit Trickteilen. Auf einem ihrer endlosen Flüge durchs All verliert die Mannschaft eines Raumschiffs ihren Fußball. Die Mannschaft wird unglücklich, und es gibt Ärger. Doch der Fußball erfreut sich seiner neugewonnenen Freiheit... Nur der Anblick der Erde stimmt ihn wehmütig: "Meine Erinnerungen sind ungenau", sagt er zu sich selbst und er nimmt sich vor, das in Ordnung zu bringen.
Mit Riesenerfolg liefen die Hamburger Wochenschauen in den Programmkinos - zwischen Werbung und Hauptfilm, fünf Minuten schwarz/weiß: Wochenschau der 90er Jahre mit stilistischen Mitteln der 50er Jahre.
Mit Riesenerfolg liefen die Hamburger Wochenschauen in den Programmkinos - zwischen Werbung und Hauptfilm, fünf Minuten schwarz/weiß: Wochenschau der 90er Jahre mit stilistischen Mitteln der 50er Jahre.
Spielfilm. Ein futuristischer Kurzspielfilm nach einem Motiv von Gerhard Schultze-Seehof. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Experimentalfilm. Zwei Männer mit Haut und Haaren, das Fell einer Katze, die Federn der Hühner, die Leber des geschlachteten Tieres, das Tuch eines tanzenden Jungen, die Stacheln der Agave. Licht ist Zeit. Licht ist Raum. Die Handlung ist das Spiel der Dinge. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Dokumentarfilm. Trauerfeier und Bestattungsvorbereitung eines jungen Türken...
Dokumentarfilm mit Spielfilmsequenzen. Der Film folgt den Spuren der Arbeiterin Elvira Hagelstein aus Altona. Nach Gefängnis und Folter unter den Nazis flieht sie nach Spanien, kämpft dort im Bürgerkrieg rettet viele Waisenkinder, geht später nach Peru und setzt sich hier bis zu ihrem Tod für politische Flüchtlinge ein.
Spielfilm. 3. Teil der St. Pauli-Trilogie "'Romance Without Finance Makes No Sense", heißt es bei Charlie Parker und ums Geld drehen sich auch die Beziehungen meiner Filmfiguren. Der Filmmacher Gad (Gad Klein) braucht es für seinen Film_ Beatrice (Beatrice Koal) hätte es gern für eine Schönheitsoperation_ ihr Freund Hans-Jürgen (Hans-Jürgen Masch) bräuchte es für bessere Rollenangebote_ Franz (Martin Seiffert) verdient es mit dubiosen Illustrierten-Stories_ und seine Freundin Mariola (Mariola Brillowska) will es, um ihn endlich verlassen zu können und mit Gad nach Amerika zu fahren. Das Geld, ohne das die Liebe angeblich keinen Sinn macht, bringt in TOR ZUR WELT einiges in Bewegung, doch diese Bewegung / Emotion bedeutet nicht unbedingt Fortschritt - sie entpuppt sich manchmal auch als Kreislauf. TOR ZUR WELT handelt von diesem tragikomischen Kreislauf der Gefühle. Zwischen Reeperbahn und Landungsbrücken, in meiner unmittelbaren Nachbarschaft." (Franziska Jacob) Uraufführung: 23.2.1990, METROPOLIS, Hamburg
Dokumentarfilm. "Sollten die Ost-Europäischen Emigranten jetzt, da sich alles geändert hat, nach Hause zurückkehren? Mein Vater ist Ungar und lebt seit über zwanzig Jahren mit seiner Frau Polly in Kanada. 1990 hat er sich eine Wohnung in Budapest gekauft. Die Arbeit an diesem Film begann mit der Frage der Machbarkeit der Rückkehr von West nach Ost. Die Mitwirkenden sind unsere Familie und Freunde meines Vaters. Einige sind wie er 1956 in den Westen gegangen, andere blieben nach der Revolution in Ungarn. "East... West... Home`s Best" thematisiert mitteleuropäische Lebensläufe, Zugehörigkeit, Wurzellosigkeit, Heimweh und Träume im Zeichen meines persönlichen Respekts vor der eigenen Familie und Freunden. Als Kind ungarischer Emigranten bin ich neun Jahre nach 1956 in Mahrburg an der Lahn geboren. Ich bin in Deutschland aufgewachsen und habe nie Ungarisch gelernt. Ich glaube, meine Eltern wollten nicht, daß ich Ausländer bin. Mit zwölf bin ich zu meinem Vater nach Vancouver gezogen, mit zwanzig wieder nach Berlin zurückgekommen. Der Film ist auch meine Suche nach kultureller Identität und angemessenen Fragen - mit dem Blick auf Budapest und Vancouver 1991." (Gamma Bak)
Dokumentarfilm. Der Film visualisiert ein Lied des türkischen Liedermachers Cem Karaka mit dem Titl ALAMANYA, in dem teils melancholisch, teils zornig die Situation türkischer Arbeitsemigranten in Deutschland besungen wird.
Dokumentarfilm. Eigentlich wollte Frieda Müller nach Amerika auswandern. Sie ist erstmal in ihr Nachbardorf gezogen und dort geblieben. Lina, ihre kleine Schwester, ist nach Florida gegangen. Der Film versucht, die beiden Schicksale zu verbinden. Gleichzeitig ist es auch ein Film über Fotografieren und Gefilmtwerden. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Die Form eines dreiteiligen Werbespots ist in satirischer Anlehnung an den "offiziellen" Werbespot des Bundesgesundheitsministeriums gewählt worden.
Dokumentarfilm. An der Nordsee, zwischen der Hafenstadt Newcastle und der Grenze zu Schottland, liegt der Ort "Amble by the Sea". Lange, fast unberührte Strände, sehr kaltes Wasser, Regen, wenig Arbeit, die Geld bringt, eine sich in Auflösung befindliche Fischindustrie, Humor, ein harter Dialekt, freundliche Menschen. Eine englische Region, die verlassen wird. Vor vier Jahren bemerkten Fischer einen Delphin in der Nähe der Küste. Es war Frühsommer, die Zeit der Lachse. Der Delphin fand ausreichend Nahrung und blieb. Kinder gaben ihm den Namen Freddie. Er machte den Ort bekannt, und Amble wurde ein Reiseziel. Nordengland 1991, ein Besuch in Amble by the Sea über und unter Wasser.
Dokumentarfilm. In der letzten Woche des Jahres 1952 ist der Son "I'll never get out of this world alive" die Nummer Eins der amerikanischen Billboard-Charts. Sein Interpret Hank Williams, der "König der Country-Musik", stirbt in der Silvesternacht auf dem Weg zu einem Auftritt in West Virginia. 29 Jahre alt, zerstört durch eine Überdosis Tabletten, Alkohol und ein zu riskantes Leben. Wolfgang Büld und Olaf Kraemer sind den Spuren dieses selbstzerstörerischen Lebens nachgegangen, Christiane Kelling hat die Stationen der Entdeckungsreise mit einer Videokamera begleitet. Mit seiner sehr persönlichen Annäherung an Hank Williams zeigt Wolfgang Büld, daß Country-Musik nicht nur mit "good clean fun" und heiler Welt zu tun hat, sondern mit Einsamkeit, Gewalt, Gefängnis, Verzweiflung, Alkoholismus und nicht zuletzt mit ihrem gesellschaftlichen Umfeld, dem reaktionären Süden der USA.
ICH SENDE AUS DEM ALL ist ein Dokumentarfilm mit und über Lee 'Scratch' Perry, den großen alten Mann des Reggae. Im Frühjahr 1994 filmte ich ein wenig bei Live-Auftritten von ihm in Hamburg und Amsterdam. Danach besuchte ich ihn in der Schweiz, wo er seit einigen Jahren mit seiner Frau Mireille und den Kindern lebt. Lee Perry und ich dachten uns verschiedene Szenen und Drehorte für unser geplantes "Dub-Film"-Experiment aus. Hierbei entstanden wunderschöne, entspannte Aufnahmen, in denen Lee seine Welt und sein Universum auf seine ganz eigene Art erklärt. So erfindet er vor laufender Kamera spontane Gedichte oder er musiziert mit einem Baum. Als "Wächterin des Himmels" dachten wir uns eine Tänzerin aus, die die verschieden Sequenzen "beschützt". (Produktionsmitteilung)
Dokumentarfilm. Die letzten Filmaufnahmen mit Günther Anders, der im Dezember 1992 gestorben ist, sind ein Gespräch mit ihm über seinen "Werdegang", seine Position zur Atomkraft, eine Reflexion über Gewalt und Widerstand. Der Film versteht sich als Dokument, es werden lediglich Sätze oder einzelne Worte des Philosophen Anders wiederholt, als Zwischentitel vorangestellt, "unterstrichen", in einen anderen Zusammenhang gestellt als von Anders intendiert. Es geht um das Nachdenken über unser mögliches Handlungsspektrum. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1994)
Dokumentarfilm über sexuell motivierte Straftäter...
Spielfilm nach dem Roman "Trust D. E." von Ilja Ehrenburg. Jens Boot, erfolgreicher Manager in einem multinationalen Konzern, organisiert in Europa die Übernahme von Firmen. Sehr bald erkennt er seine Aufgabe - die Vorbereitung der Zerstörung Europas. Seine Freundin wähnt er an dem Komplott beteiligt. Erst in der europäischen Wüste treffen sie sich wieder. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme, Hamburg: August 1989)
Experimentalfilm. Der künstliche Mensche im künstlichen Wald.
Geschichte eines Jungen im Nazireich
Spielfilm. Rund zehn Jahre, nachdem in Stammheim die führenden Mitglieder der "Baader-Meinhof-Gruppe" und Gründer der "Rote Armee Fraktion" vor Gericht gestellt und verurteilt wurden, unternimmt Reinhard Hauff eine filmische Rekonstruktion des 192 Tage dauernden Prozesses. Ausgehend von authentischen Protokollen und unter Verzicht auf dramaturgisches Beiwerk, beschränkt sich die Inszenierung bewußt auf die wörtliche Rezitation - ohne daß die politisch-gesellschaftlichen Hintergründe des Falles beleuchtet werden. Hauffs freiwillige Askese läßt viele Fragen offen, ermöglicht jedoch beklemmende Einsichten in das Innere eines Justizapparrates, der von der politischen Brisanz der Materie überfordert ist, und Schwächen zeigt. Obwohl keineswegs beschönigend in den Angeklagtenportraits leistet der Film einen wichtigen Beitrag zum Verständnis politisch motivierter Gewalt und provoziert die erneute Auseinandersetzung mit einem tabuisierten, bislang unbewältigten Kapitel deutscher Geschichte. Hauptpreis der Berliner Filmfestespiele 1986.
Spielfilm. Offizieller Wettbewerbsbeitrag der Berliner Filmfestspiele 1982. Wie politische und ästhetische Radikalität eine Zeitlang Hand in Hand gehen und sich dann trennen. Dieser Film über die hessischen Verschwörer von 1834 um den Dichter Georg Büchner und den Pfarrer Weidig handelt davon. "Nach durchkomponierten, gemäldehaften Einstellungen, die zu Beginn des Films vorherrschen , entwickelt sich mit der fortschreitenden Zerstörung dieser Bilderbuchwelt, die 'Bestürzende Aktualität' (Ulrich Gregor, Internationales Forum des Jungen Films, Berlin, 1982) des Films. Vor dem Hintergrund der 'naiven' Erzählweise des Films gewinnt die Darstellung des Leidens ihre Glaubwürdigkeit. Sollten die Zuschauer das Kino voller Zorn und Wut auf eine Justiz verlassen, die sich in den letzten 150 Jahren seitdem in ihrer Bösartigkeit immer noch ähnlich darstellt, so ist das eine beabsichtigte Wirkung des Films." (Boradway Kinobetriebsges. m.b.H., Hamburg,, Februar 1982)
Dokumentarfilm über die Besetzung des Bohrplatzes der projektierten Atommülldeponie in Gorleben und die Konstituierung einer "freien Republik", die den Willen der Demonstranten zu einer anderen, phantasieorientierten Lebensform belegen sollte. Durch eine assoziative Montagetechnik wird ein Zusammenhang zwischen Ereignissen, Reaktionen und der Geschichte hergestellt. Beachtlicher Beitrag zur Auseinandersetzung mit den Problemen Generationskonflikt und Gewaltanwendung.
Spielfilm. Kinder, die vom Versandhauskatalog bestellt werden, denn Kinder selbst zeugen: das ist altmodisch_ das haben die Leute früher gemacht, also lieber Modell Goethe, Napoleon oder Brischitt. Und doch: Eines Tages zeugen Nabucco und Tusnelda ein "wirkliches" Kind: Don Giovanni... Don Giovanni, seine Mamma und die Frauen...
Dokumentarfilm. Eine Kamera-Expedition zu den Sioux-Indianern von South Dakota. Bei der Ausbeutung der Bodenschätze wurden sie von ihrem Land vertrieben. Nun leben sie am Rande der Badlands, einer Mondlandschaft aus Ton und Mergel. Der Film beschreibt das rote und weiße, das arme und reiche Amerika.
Spielfilm. "Sollte es eine wuchernde Ordnung geben, die die Luft mit akustischem Junk und die Körper mit Plastiknahrung verseucht?" Der "Decoder" treibt sein Unwesen in einem dieser halbverödeten Stadtgebiete einer schon exisiterenden, doch gleichermaßen fiktiven Jetzt-Zeit.
Spielfilm. "Stell dir vor, der Krieg ist aus, und ich kann nicht weg." So spricht Salta, der Soldat, der in irgendeinem Krieg auf eine Mine getreten ist. "Böse Mine" beschreibt den Zeitraum zwischen Fehltritt und Tod. Und ein paar Wunder, die Salta auf dem Weg zum Vergessen erlebt, der über die Erinnerung führt.
Dokumentarfilm. 12. Januar 1987, 11 Uhr, Mutlangen, Baden-Württemberg. 20 Richterinnen und Richter demonstrieren einen Monat nach einer Raketen-Alarmübung der US-Truppen, bei 20 Grad minus, gegen die Stationierung der US-amerikanischen Pershing II in der Bundesrepublik Deutschland. "Die Aktion hatte als 'erste Richterblockade' Aufsehen erregt. Die Richterinnen, Richter und Staatsanwälte hatten damals zwei Stunden lang bei zwanzig Grad Kälte die Zufahrt zum Depot des Stützpunktes blockiert und mehrere Fahrzeuge an der Durchfahrt behindert, indem sie sich auf die Straße setzten. Der Film zeigt die Situation ausführlich bis zum dem Augenblick, in dem die Teilnehmer von Polizeibeamten von der Fahrbahn geschleppt und teils von der Polizei fotografiert werden." (Frankfurter Rundschau, 28.3.1987)
Spielfilm. Seit ein paar Tagen fühlt Carlo sich nicht mehr so entsetzlich müde. Langsam findet er Gefallen an dieser schwankenden Lage zwischen Bett und Fenster. So wird ihm das Zimmer wieder zur Kajüte und treibt träge mit ihm dahin... Die unerwartete Ankunft von Peter allerdings bringt Carlo durchein- ander, die Anwesenheit des Jungen ärgert ihn.
Dokumentation eines Musikfestivals in Hamburg 1983, bei dem sich Künstler gegen die Nachrüstung einsetzten. Weitgehend zurückhaltend und stimmungsvoll inszeniert, versteht sich der Film als Darstellung eines "anderen", durch eine vielschichtige Kultur umschriebenes Leben. Er regt zudem dazu an, sich mit der Möglichkeit der unterschiedlichen Verwertbarkeit von Bildinhalten auseinanderzusetzen.
Spielfilm. Shezad, ein junger Pakistani, und der chinesische Kellner Xiao versuchen, sich einen Traum zu erfüllen. Sie wollen gemeinsam ein Restaurant eröffnen. Drachenfutter erzählt die tragikomische Geschichte dieser beiden, mit viel Witz und genauem Blick für Situationen. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Dokumentarspiel. "Ich sehe aus wie ein Indianer", stellt Leo Lentz fest, als er nach der ersten Bestrahlung die signalroten Streifen im Gesicht betrachtet. Leo Lentz ist an Kehlkopfkrebs erkrankt. Ohne jedocoh zu resignieren und zu verzweifeln, lebt er jetzt bewußter und intensiver. Dieses Lebensgefühl erwächst aus einer Krankheit, die sonst nur Elend mit sich bringt.
Dokumentarfilm. Ein Film über die Künstlerin Ella Bergmann-Michel, die 1895 in Paderborn geboren wurde und 1972 in Eppstein im Taunus starb. Der Film zeigt vor allem ihre Arbeiten: Zeichnungen und Collagen, Fotografien und Sequenzen aus ihren Dokumentarfilmen, Ende der 20er Jahre. Der Film bringt zusammen, was oft fälschlicherweise getrennt wird, nämlich die Malerin auf der einen Seite, die Dokumentarfilmerin auf der anderen.
Experimentalfilm. Seelenzustände und Rituale von Frauen in einer eigenen, subjektiven Bildsprache. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989) "Es geht in dem Film um die Beschreibung verschiedener Seelenzustände und Rituale von Frauen, die durch unterschiedliche Personen und bestimmte Umgebungen zum Ausdruck gebracht werden. - Die Personen befinden sich abwechselnd in realen und imaginären Situationen, die jahrhundertealte, anerzogene Rollenzuweisungen wiederspiegeln, aber auch überlieferte, fast vergessene Rituale zeigen, wie die Hexenkulte, die den Frauen früherer Zeit Heilkraft und Selbständigkeit gaben. - Dargestellt in einer eigenen subjektiven Bildsprache." (Handzettel)
Spiel-/Dokumentarfilm. Musikfilm mit dokumentarischen Teilen über das Leben und die Legende von Hans Albers.
Dokumentarfilm. Portrait der koreanischen Künstlerin Eun Nim Ro (Gemälde, bei der Arbeit, Interviews, "poetische Aktionen").
Montage aus dokumentarischen Aufnahmen und fiktiven Szenen. Zwei Dörfer sollen der Hafenerweiterung zum Opfer fallen, Altenwerder und Moorburg. Von der Idylle zum Horror zeigt der Spülsand beängstigende Wirkung.
Dokumentarfilm. Hanayagi Genshyu: Fähig zu blutiger Gewalt, gleichzeitig einfühlsame Tänzerin und singendes Allrounstalent - eine ungewöhnliche Japanerin, die nach individuellen und sehr radikalen Maßstäben handelt und lebt. In der künstlerischen Darstellung eines klassischen japanischen Werkes wendet sie sich gegen die starre tradiotionsgebundene Stilisierung, läßt stattdessen Gefühle sprechen. Aus der Sicht einer Frau intepretiert sie den Inhalt neu. Ihre umfassenden künstlerischen Talente orientieren sich an den "kleinen Leuten". So befindet sich ihr eigenes Theater in einer ländlichen Gegend, weitab der großen Städte, wo sie bei den alljährlichen Sommerveranstaltungen zu ihren Ursprüngen zurückkehrt: "Gemalte Träume einer Wanderbühne vor volkstümlichen Publikum". Hanayagi Genshyu beschreibt enttäuschende Erfahrungen mit ihrem Vater, einem Mitarbeiter, dem ehemaligen Mann, ihrer großen Liebe und bringt diese in die Inszenierung des klassischen japanischen Stücks "Der Doppelselbstmord" ein. Das Werk wurde in der winterlichen Landschaft Nordjapans für den Film inszeniert. Hanayagi Genshyu ist in Japan ein Synonym für Unangepaßtheit, individuelles Aufbegehren und offene Kritik: Halb Heldin, halb Dämonin, ganz Frau. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992)
Dokumentarfilm über das erste Jahr der deutschen Einheit in Bitterfeld. Es ist ihnen gelungen, die Stadt und die regionalen Probleme aus der Perspektive der Bitterfelder zu zeigen. Ohne gesprochenen Kommentar der Dokumentaristen, sondern durch die Kraft der Bilder und Erzählungen der Menschen, ist ein eindringlicher Film entstanden, der zeigt, daß Bitterfeld als ökologisches Krisengebiet allein nicht ausreichend zu beschreiben ist.
Spielfilm. "Mönche jagen" ist die Erinnerung an ein Kinderspiel in Vatiationen. Gespielt wurde es in den 60er Jahren, als es noch mehr Kinder und wahrscheinlich auch mehr Mönche gab als heutzutage. Der Film spielt in einer vorstädtischen Wohnsiedlung, die von einer Gartenanlage nur durch einen Maschendrahtzaun getrennt wird. Doch in diesem Zaun befindet sich ein Durchschlupf, und in dem Garten spazieren erholungssuchende Mönche auf und ab. In den Augen der Kinder aus der Nachbarschaft ähneln die Mönche fremdartigen schwarzen Wesen. Die Kinder spielen bis zu dem Tag, an dem ihnen einer der Mönche bedrohlich nahe kommt und sich in einen ganz normalen Erwachsenen verwandelt. Das Spiel ist zu Ende. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1993)
Im Mittelpunkt der Geschichte, die in einigen heißen Sommermonaten spielt, steht das Erwachsenwerden des 15jährigen Mädchens Leo. Leo lebt mit ihrer Halbschwester Katharina in einem alten, verfallenen Haus auf dem Land. Katharina ist durch den Tod ihres Sohnes Max "irre" geworden und hört Stimmen. Max` Vater Frank wurde damals Zuhälter. Jetzt besitzt er eine Bar und ist hinter Leo her. In diese verhängnisvolle Konstellation bricht Micki Finch ein, ein schöner Mann mit dunkler Vergangenheit. Und einem Beutel Kokain um den Hals. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1993)
Spielfilm. Sieben Tage im Sommer 1813. In die Idylle eines gräflichen Landschlosses bricht ein plünderndes preußisches Regiment und erschüttert die Rituale der Aristokratenfamilie. Die 16jährige Marie und ihr schüchterner Jugendfreund Auguste sehen ihre zaghafte Annäherung plötzlich von der Macht des jungen Friedrich und seiner Spießgesellen unterbrochen. Marie verstrickt sich in Friedrichs raffinierten Gesten der Verführung, die jedoch in Orgien von Lust und Gewalt umschlagen. Durch kluge Anwendung der physikalischen Experimente ihrer Mutter gelingt es Marie, sich und einige andere Schloßbewohner zu retten. Auf dem verwüsteten, fast menschenleeren Anwesen tritt sie als erwachsene Frau das Erbe ihrer Familie an.
Spielfilm über eine Band, die versucht, groß rauszukommen und scheitert: In einer verrauchten Nachtschicht erzählt Max vom Radio "Kahler Asten" die Geschichte vom Aufstieg und Fall der Krautboys. Ein Fremder taucht auf im Sauerland. Er nennt sich Mathew Alexander Mulhouny und behauptet, wegen der Krautboys gekommen zu sein. Er will die Band mit auf eine Tournee nehmen. Wohin, weiß niemand genau, doch es fragt auch keiner. Die Krautboys sind Sauerländer und gehen einfach mit. Mit typisch sauerländischer Sturheit brechen die Musiker auf zu einer Tournee, bei der es keine Auftritte gibt, weil man erst das Feeling für den einzig wahren Song bekommen will. Ein Film für all die, die Texas schon kennen und bereit sind, im Sauerland eine echte Alternative zu sehen.
Das Thema ist vergleichbar einer Frage - die Filme sind die unterschiedlichen Antworten in unterschiedlichen Filmsprachen. Es sind die kleinen Dinge, das Flüstern neben dem Lauten - und ihnen ist diese Anthologie gewidmet. (Ute Aurand)
Er will ja arbeiten, aber er kriegt nix, also: Post überfallen, Geisel nehmen, Schiff kapern, Nord-Ostsee-Kanal runter und rückwärts in die Deutsche Bucht. Wie blind muss man sein?
Animationsfilm. Eine Idylle, "für GAL": ein Weiher, ein Schreibtisch, ein Bauernhof, eine Küche - und Störche, jede Menge. Und zwar Koloriert, dabei denkt man an "Koloratur". Eine Idylle? Fehlt da nicht was? Vlado Kristl: "Der Inhalt?" Es ist der Titel! Es ist die alte Frage - wie macht man eigentlich Filme, ohne Verräter zu sein?! Ich weiß es auch nicht. Ich versuche es mal. Also, es ist ein Versuch."
Dokumentar- und Spielfilm. "Meine Blindheit trennt mich von der Natur, aber meine Taubheit trennt mich von der menschlichen Gesellschaft", schrieb die taubstumme und blinde Schriftstellerin Helene Lange. Im Mittelpunkt des Films steht der erfolgreiche amerikanische Zahnarzt Ben Szegedy, der zunehmend schwerhörig wird. Auf einem internationalen Kongress kann er nach seinem Vortrag die Fragen der interessierten Zuhörer nicht beantworten. Er versteht sie nicht. Bens Leben in der Zwischenwelt beginnt. Die Tauben sehen in ihm einen Hörenden, da er sich in deren Welt bewegt. Die Hörenden sehen ihn als ihresgleichen an oder als Tauben. In beiden Fällen kann er an der Welt der Hörenden nur sehr beschränkt teilnehmen und wird schließlich ganz auf sich zurückgeworfen. In einer Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm versucht Gabor Altorjay, diesen Zustand einzufangen.
Spielfilm. Eine russische und eine deutsche Anna beginnen inmitten einer Kulissenlandschaft in einem Birkenwald ihren Dialog. Während des Gesprächs verändern sie ihre Standpunkte und Positionen. Am Ende geht es um die Richtungsfrage: Anna, wohin gehst Du?
Drei alte Damen träumen davon, eine Seereise zu machen bevor sie sterben. Als Sie ihre Ersparnisse bei der Bank einzahlen wollen, wird die überfallen. Da das Geld noch nicht eingezahlt war, ist alles verloren. Daraufhin beschließen Sie, selbst eine Bank zu überfallen...
Spielfilm. Der Film schildert die Suche und die Sehnsucht eines Mädchens nach dem Ungewöhnlichen, ihren Versuch, es bei gewöhnlichen Menschen zu entdecken, selbst, wenn sie dabei zu etwas eigenartigen Methoden greifen muß. Aber das Verlangen nach Befriedigung, ihr Wunsch, das Besondere in den Menschen zu finden, ist ein Kampf gegen die schleichende Unlust, Langeweile im und am Leben. Sie will sich nicht begnügen mit Durchschnittlichkeiten und lebt im Stadium einer alles bestimmenden Sehnsucht nach dem ganz Anderen. (Pia Frankenberg)
Dokumentarfilm mit Spielszenen über die Posaunistin Abbie Conant, die als Frau im Münchner Symphonieorchester diskriminiert wurde...
Experimentalfilm über das Gehen von Gedanken. Gezeigt werden Blicke von unterwegs in privater Atmosphäre. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Dokumentarfilm-Spielfilm. Mit dokumentarischem Material und nachgespielten Szenen wird das bisher geheimgehaltene Ausmaß staatlicher Überwachung gezeigt.
Spielfilm. Ein Mann, ende zwanzig, das millionste Teil einer Großstadt der Gegenwart. Eine unbekannte Mikrobe, die zu einem Virus geworden ist
Dokumentarfilm. Juristen im Nazideutschland, Juristen im Nachkriegsdeutschland: Ein Stoff voller Brisanz, ein heißes Eisen. Ein später Beitrag zur Gewissensschärfung in der bundesdeutschen Öffentlichkeit. Nach Fernsehmanier zusammengestellte engagierte Dokumentation über die Beschäftigung ehemaliger NS-Richter in der bundesrepublikanischen Justiz.
Spielfilm. Du mußt verstehen! Aus eins mach'zehn und zwei laß'gehen, und drei mach'gleich, so bist du reich.
Musikspielfilm. "Über die Musik von Mozart habe ich die Oper 'Don Giovanni' entdeckt, die mir in Grundlagen dazu diente, die Beziehungen zwischen Männern und Frauen, sowie ihr Scheitern zu beschreigen." (B. Klöckner)
Animationsfilm, der bewußt auf konstruierte Handlung verzichtet. Literarischer, epischer und dramatischer Gehalt entsteht aus kaleidos-kop-optischen Eindrücken und Formspielen, also durch Bezüge von Bildern. Selbst Figuren bleiben hintergründig, spielen keine "Hauptrolle". Grundtenor des Films: Heitere Lansschaften, ein Schatten geht durchs Bild, Erschrecken und Erstarrung. (Marin Magnitz)
Dokumentarfilm. Der Dokumentalfilmregisseur Thomas Mitscherlich setzt sich mit seinem Vater, dem 1982 gestorbenen Psychoanalytiker A. Mitscherlich, auseinander: "Über mich, meinen Vater Alexander und ein wenig über die Bundesrepublik." (Thomas Mitscherlich) Über die Darstellung der Vater-Sohn-Problematik hinaus ein Versuch zur Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Entwicklung in der BRD. Eine nicht immer taktvoll wirkende Mischung aus Spielszenen, experimentellen und konventionellen Dokumentarszenen.
Spielfilm. Der Mann bewohnt sein Haus am Rande einer Stadt, allein mit seinem Hund. Eine Einladung, verbunden mit einer Reise, führt einerseits zur zwanghaften Vorstellung, seinen Besitz allein zu lassen, andererseits zu dem Wunsch, sich davon zu befreien. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme: Hamburg: August 1989)
Dokumentarfilm. Fiktiver Dokumentarfilm. Das Ruhrgebiet zum Beispiel. Freizeitparks. Naturparks. Safariparks. Phantasiepark. "Illusionsräume". Nachkommen derer, die hier vor Generationen ihr Glück gesucht haben. Verlassene Goldgräberstädte, zerstört oder unter Denkmalschutz gestellt. Neue Länder entstehen: Traumland, Phantasieland... Die Erbauer der neuen Länder, die Programmgestalter, die Programmierer schaffen uns eine schöne, kleine Welt. Die "zusammenhängenden Illusionsräume" übernehmen das Terrain, und der Bauer Ewald errichtet einen Wurstautomaten. Ein Kulturfilm.
Experimentalfilm. Vier Jahreszeiten in vier europäischen Großstädten bilden einen filmischen Zyklus in vier Teilen. Dies ist der dritte Teil über den Herbst in London. Die Schnitte des Films sind in der Kamera entstanden.
Spielfilm. David Keller lebt seit 1968 in London. Ein Anruf au Hamburg fordert ihn auf - um endlich seinem früheren politischem Engagement gerecht zu werden - einen chilenischen Folterer namens Vargas zu ermorden. Die Angelegenheit wird verzwickt, da sich immer mehr Widersprüche offenbaren...
Dokumentarfilm nach dem Gedicht "Selbstportrait" von Ingeborg Freudenberg. "...da die übermäßigen Stürme des Lebenskampfes allen Boden, in denen Pflanzen zur Frucht Wurzeln schlagen konnten, davonrissen. Nun wehen die Stürme aus einer anderen Richtung über den Felsen..." (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Dokumentarfilm. Drei junge Hamburger, die Brüder Viktor und Bruno Prieß und ihr Cousin Heinz treffen um die Jahreswende 1936/37 in Spanien ein, um im Bürgerkrieg gegen die Franco-Putschisten zu kämpfen. Bruno fällt am Ebro. Nach Francos Sieg trennen sich die Wege der Cousins Heinz und Viktor, einer lebt in der BRD, der andere in der DDR. Nach 50 Jahren reisen die Cousins noch einmal nach Spanien.
Spielfilm. Deutschland in den Jahren des Wiederaufbaus. Friedrich Dombronski, 26 Jahre alt, Ex - Häftling in der Zone, Republikflüchtling. Seit 1956 Praktikant in der geschlossenen Erziehungsanstalt auf Burg Hatzfeld. Friedrich hat die Schnauze voll. Vom Leben. Vom Kämpfen. Vom Widerstand. Hinterden hohen Mauern will er wieder träumen lernen. Aber sein Schicksal gönnt ihm auch hier keine Ruhe. Die aufreizende Iris stellt ihm nach und läßt nicht locker. Der sechsjährige Fassaden- klettererGritz hängt sich an ihn und gibt ihn nicht mehr frei. Brutale Halbstarke lauern ihm auch und schlagen ihn zusammen. Die Heim- leitung rekrutiert sich aus ehemaligen SS - Chargen. Sie setzt der Gewalt unmenschliche Restriktionen entgegen. Friedrich hat nureine Komplitzin, die angehende Lehrerin Elke Kramer. Die ist aber nicht nur verwirrend schön und sexy, sie ist vor allem mit ihrer Karriere beschäftigt...
Dokumentation über Schwarz-Afrikaner in Hamburg: gleich ob Asylbewerber oder sozial Anerkannte, bemühen sie sich um Wege der Integration und suchen trotz aller Erfahrungen mit Fremdenhaß und Ausländerfeindlichkeit Kontakte und Freundschaften...
Spielfilm. Ein altes Pferd namens Kazuo Ohno fliegt über den Himmel. Mit jungem Herzen auf Entdeckungsreise zwischen Tokio und New York, zwischen Studio und Küche, zwischen Gehirn Herz. Kazuo Ohno, 84, Vater des Buthotanzes aus Japan in einem dokumentarischen Phantasiespielfilm. "If you cannot do it, try! Always you must try! Do the impossible. Don't think!" Als Gäste singen Blixa Bargeld und Nina Hagen für das alte Pferd klassische Lieder. Andere junge Tänzer, Schüler des Butho, kommunizieren mit Tieren, die auch im Studio "dabei sind". Der Sohn Yoshito und Ehefrau Ohno wirken als besonders starke, faszinierende Personen und sind doch gleichzeitig von bewundernswerter Einfachheit. Nach "Dandy" ist dies Peter Sempels zweiter Film, in dem eine künstlerische Weltreise aus Tanz, Musik und Poesie unternommen wird. Fast "nebenbei" ist dies auch eine erstaunlich präzise Dokumentation des Tanzstils von Kazuo Ohno. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992)
Dokumentarfilm. Filmessay. "Die Erkenntnis, daß Frauen die Waffe in die Hand genommen haben, rüttelt an den Grundfesten des patriarchalen Rollenverständnisses. Von rechts bis links, von Kirchenfürsten bis zu Exponentinnen der Frauenbewegung wird auch heute noch an der Erhaltung und Verfestigung eines von allen dekretierten Dogmas gearbeitet: an dem Dogma der friedferitigen Natur der Frau. Von ihrer Bestimmung als Spenderin des Lebens, als Beschützerin der Brut, Opfer des vielleicht männlichen Aggressionstriebes, aber selbst allem Kämpferischen abhold." (Ingrid Strobl) Die Regisseurin Birgit Hein schreibt über ihren Film: "Von Anfang der Geschichte an sind Frauen auch Täterinnen. Sie sind so mutig und tapfer wie die Männer, sie können genauso grausam und verbrecherisch sein und natürlich auch so geil. Dennoch exisitiert bis heute das Idealbild von Weiblichkeit 'aggrssionslos, friedfertig, asexuell`, mit dem die Frauen jahrhundertelang unterdrückt wurden. Der Film zeigt Soldatinnen, Partisaninnen, Verbrecherinnen, aber auch die beschnittenen, operierten und zerstückelten Opfer, die zahlen müssen für die Angst, die Frauen bei Männern auslösen. Bildcollagen aus Dokumentar- und Spielfilmen ergänzen sich mit Collagen aus historischen und eigenen Texten. Dabei geht es immer auch um mich: um meine Ängste und meinen Kampf darum, die eigene Stärke ausleben zu können." (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992))
Spielfilm. "Asche" ist eine riesige ausgebrannte Stadt im Jahre 2700, eine post-apokalyptische Geisterstadt. Es herrscht Chaos und Gewalt, die Macht der Begierden wuchert in den nächtlichen Trümmern. Eine unverwüstliche Comic-Zeichnerin schwört Rache. In einem Lesben-Club will sie Volley auflauern, einer Pyromanin auf Rollschuhen. Unterwegs gerät sie in die Hände einer nekrophilen Nonne im roten Plastikanzug. Montiert aus Modelldekorationen und Außenaufnahmen in den Betonwüsten von Hamburg und New York entwickelt der Film eine Mischung aus grellen Horrorszenen, surrealistischer Vision und experimenteller Subkulturästhetik, in der sich das lineare Erzählen auflöst.
Spielfilm. Die schwarze Südafrikanerin Djadje will nach zwölf Jahren Exil in Europa zum Begräbnis ihres Vaters nach Kapstadt zurückkehren. Auf einem Zwischenstop in Simbabwe unterbricht sie plötzlich ihre Reise - die Rückkehr geht ihr zu schnell. Sie ist sich unsicher, wie ihr Bruder John sie aufnehmen wird, denn vor ihrer Flucht aus Südafrika hatte sie ihn in ihre politischen Aktivitäten verstrickt und in Gefahr gebracht. Doch nicht nur die Angst vor der Begegnung mit ihrer Familie und vor erneuter politischer Verfolgung bringen Djadje aus dem Gleichgewicht. Die Nähe ihrer Heimat, die Menschen, das Licht und die vertrauten Gerüche Afrikas wecken Erinnerungen und Assoziationen, die ihr Selbstbewußtsein als erwachsene Frau erschüttern. Voller Zweifel darüber, ob sie wirklich nach Südafrika zurückkehren kann, tritt sie eine Reise in Etappen an, begegnet Menschen aus ihrer Vergangenheit, besucht alte Freunde und macht neue Bekanntschaften. Die langsame Heimkehr wird auch zu einer Entdeckungsfahrt in das heutige Simbabwe, dessen Grenzen zu überschreiten Djadje zögert. Ihr Dilemma setzt der Film in Beziehung zu einer Frau, die vor fast vier Millionen Jahren in Afrika gelebt haben soll. Deren Fußabdruck wurde als Spur eines zweifelnden Verharrens gedeutet. "Lucy" setzte ihren Weg in eine andere Richtung fort. ."Die schwarze Südafrikanerin Djadja will nach zwölf Jahren Exil in Europa zum Begräbnis ihres Vaters nach Kapstadt zurückkehren. Beif einem Zwischenstop in Simbabwe verläßt sie das Flugzeug, um die Heimkehr zu verzögern. Die Nähe der Heimat, das Licht, die Gerüche, die Menschen und die eigene Vergangenheit werden ihr sehr gegenwärtig und bringen sie aus dem Gleichgewicht. Sie ist heimgekehrt nach Afrika, doch hegt sie Zweifel über ihre Rückkehr nach Südafrika." (zitiert nach: Movieline, Katalog Hof)
Kurzspielfilm. In dem Excerpt aus Alfred Kubins Roman "Die andere Seite", das der Film gestaltet, schildert der Protagonist die Stationen einer langen Bahn- und Schiffsreise. Text und Inszenierung verlaufen gegeneinander: Die Reise findet nur in der Sprache, nicht in den Bildern statt. Die Reisenden im Film - ein wohlhabendes deutsches Ehepaar, das nach Rußland fährt - kommen nicht vom Fleck. Im Fensterausschnitt des Zugabteils fahren Züge vorbei, das Buch liegt aufgeschlagen vor Augen. Die Sprache wird mit Mut zur Wörtlichkeit interpretiert. Rhythmus und ungewohnte Betonungen offenbaren sprachliche Klischees und Verschrobenheiten, die den Erzähler charakterisieren.
Spielfilm. Als kleines Mädchen verträumte Adele Meermann die Sommertage in einem zauberhaften Baumhaus. Der Junge, der damals im Tausch gegen Kirschen zu ihre heraufklettern durfte, wurde später ihr Ehemann. Jetzt, als alt- und krankgewordene Frau, teilt sie zwei Zimmer in einem Altenpfegeheim mit ihm und läßt noch einmal die herausragenden Ereignisse ihres Lebens wach werden. So wie politische und gesellschaftliche Veränderungen am Leben der Meermanns vorbeigegangen zu sein scheinen, bleiben auch die Alltagserlebnisse im Altenheim äußerlich und bilden nur die Ausgangspunkte ihrer Assoziation. Als Adele erkrankt, wird Werner nach und nach aus ihren Bildern ausgeschlossen. Mit sicherem Gespür für die große Freude an kleinen Dingen läßt der Film in Rückblenden die Geschichte eines Paares in den 30er, 40er und 50er Jahren Revue passieren. Gleichzeitig erzählt er von der Trostlosigkeit eines Altenpflegeheimes, die weder durch bunte Tapeten noch durch freundliches Personal aufzufangen ist.
Mit Filmdokumenten aus fast 5 Jahrzehnten belegt der Film, daß die Nutzung der Atomkraft - und zwar sowohl die "kriegerische" als auch die sogenannte "friedliche" - nur durch ständig wiederholte Täuschung ganzer Bevölkerungsmehrheiten gesellschaftlich akzeptabel gemacht werden konnte. Für die Atombombe mußten Feindbilder herhalten. Nur über Verleugnung der Gefahr und Verharmlosung des Restrisikos führte der Weg zur "friedlichen Nutzung der Atomkraft". Zweifler und Besorgte bekamen Gummiknüppel und Reizgas als einzige Antwort. Durch Vernetzung von Einzelinformationen macht "Das 8. Gebot" ein Gesamtbild sichtbar, das bisher der breiten Öffentlichkeit aus guten Gründen vorenthalten wurde. Der von Robert Jungk prophezeite Atomstaat ist strukturell ein Unwahrheitsstaat geworden. Beweise für diese Thesen werden kommentarlos von den selbstherrlich agierenden Betreibern und Politikern geliefert. Nicht das technische Für und Wider der Atomkraft wird dargelegt, sondern die Art der Durchsetzung dieser menschenverachtenden Technologie. Die Methoden und Argumente haben sich weder in der Zeitspanne von vier Jahrzehnten wesentlich geändert, noch werden in der Sprachvielfalt aller "großen" Industrienationen Unterschiede sichtbar. Ein Film über den moralischen Bankrott einer Schlüsselindustrie unserer Zeit. Ökomedia 1991, Preis für beste journalistische Leistung. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992)
Inspiriert von Paul Poirets Werk, haben Studierende der Münchner Hochschule für Modedesign auf kreative Weise versucht, den extremen Gegensatz zwischen seinem Ästhetizismus des "fin de siécle" und der Kultur der heutigen Zeit zu überwinden. Paul Poiret war einer der Stammväter der modernen Haute Couture und gleichzeitig mehr als nur Modeschöpfer. Als Bühnenbildner, Ausstatter, Großindustrieller und Künstler prägte er das Erscheinungsbild einer ganzen Epoche. Zwischen den zwei Weltkriegen wurde er Opfer seiner eigenen Schönheitssucht. Um sein ästhetisches Ideal zu vervollkommnen, nahm er den restlosen finanziellen Ruin in Kauf. Mit Bildern aus vergangener und gegenwärtiger Mode eröffnet der Film einen Einblick in die Ausdrucksmöglichkeiten der Mode und vermittelt ein Gefühl dafür, wie Kleidung zu Kunst werden kann. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1993)
Dokumentarfilm. Während des Zweiten Weltkrieges waren dreißig Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland Zwangsarbeiter aus anderen Ländern. Acht Millionen Menschen, deren Geschichte bis heute aus dem öffentlichen Bewußtsein dieses Landes verdrängt wurde. Aus der Sichtweise der Opfer und Täter zeigt der Film, wie sich das System des Arbeitseinsatzes historisch entwickelte: Anwerbung von Freiwilligen, Verschleppungen, rassistische Unterdrückung und Sklavenarbeit. Der Autor hat bislang unbekanntes historisches Archivmaterial aus zehn Ländern zusammengetragen und Zeitzeugen in acht europäischen Staaten aufgesucht, die über ihre Erfahrungen berichten. Ohne direkt auf die gegenwärtige Situation in Deutschland einzugehen, macht der Film Bezüge zur Ausländerfeindlichkeit heute sichtbar. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1994)
Kurzspielfilm. Auf der Suche nach Neuem hat die 19jährige Türkin Beyhan ihr Zuhause verlassen. Doch ihre Reise führt in die immergleiche Landschaft, die sie kennt, und die Menschen sprechen von Erfahrungen, die sie als Kind schon gemacht hat. Ihre Reiseerlebnisse verschwimmen mit ihren Träumen und Erinnerungen. Als sie zurückkehrt, gescheitert, begegnet sie einem japanischen Dichter, der sie auffordert, mit ihm zu gehen, zu einem Fest für Beyhan.
Mit eigenen Gedichten, Musik und Bildern aus 13 Jahren hat Klaus Wyborny eine / seine Biographie als Film komponiet: Texte und Wahrnehmungen, die weniger Erinnerungen sind als bildliche Codierungen von Erinnerung. "Die Komödie einer Biographie - die Biographie einer Komödie. Komisch, lehrreich und - zum erstenmal in der Filmgeschichte - wahr!" (Klaus Wyborny)
Spielfilm. Im Sommer des Jahres 1936 kauft sich ein 16-jähriger Fleischergeselle aus Pommern von seinem Ersparten ein Fahrrad, um die Olympischen Spiele in Berlin zu besuchen. Mit den Glück- und Segenswünschen der Eltern versehen, bricht er zu seinem Abenteuer auf, heraus aus der dörflichen Enge. Nach zwei Tagen erreicht er Berlin, die nationalsozialistische Hauptstadt im internationalen Olympiarausch. Hungrig und verwirrt von der Hektik der Stadt nimmt er sein erstes Mittagsmahl in einer Gaststätte ein. Während er seine Erbsensuppe löffelt, beobachtet ihn eine junge, reiche und nicht unattraktive Witwe, die an dem kräftigen Burschen Gefallen findet. Als sie erfährt, zu welchem Zwecke der Fleischergeselle nach Berlin gekommen ist, bietet sie ihm ihr stilles und stabiles Bootshaus vor den Toren der Stadt ohne Entgeld als Quartier an. So nimmt die Fahrt zu den Spielen für den Jungen einen unerwartet angenehmen Verlauf, mit einem Abenteuer, das sein Leben bestimmen wird. Die inszenierten Erlebnisse des Jungen und historisches Film- und Fotomaterial sind im "Olympischen Sommer" zu einer Geschichte verbunden, deren Bildästhetik die Aura der 30er Jahre ausstrahlt. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1993)
Film-Essay. Eine Südkoreanerin, die jahrelang in deutschen Krankenhäusern gearbeitet hat, begibt sich in ihre Heimat und folgt den schamanischen Zeremonien ihrer Kindheit. Eine Film-Dichtung über die rituelle Auflösung von Groll und Gram, wie sie in der süd-koreanischen Industriegesellschaft noch vollzogen wird.
Spielfilm. 2. Februar 1945. KZ Mauthausen. Aus dem KZ brechen 500 russische Kriegsgefangene aus. Noch in derselben Nacht ruft die SS die Bevölkerung der umliegenden Dörfer dazu auf, "die KZ-ler zu jagen wie die Hasen" und möglichst "keine Gefangenen zu machen". Eine Aufforderung, der weite Teile der Zivilbevölkerung nachkommen: nur neun der sowjetischen Offiziere sollten die Jagd übeleben. Zwei Geflüchtete, Nikolai und Michail, werden von einer furchtlosen Bäuerin versteckt und gerettet_ von ihnen erzählt der Film.
Dokumentation. Schilderung der Persönlichkeit Günter Kaußen, Miethai, und der letzten Lebensjahre vor seinem Selbstmord...
Modernist portrait of Roman politician, in which pornography and civilisation go hand in hand. With the legendary Hans Zischler. A clash between modernism and classicism. The avant-garde film maker Klaus Wyborny identifies himself with the Roman conqueror and dictator Lucius Cornelius Sulla. Wyborny makes his actor - wearing a combination of classical and contemporary clothing, the traditional toga with a fashionable T-shirt underneath - balance between present and passed. He investigates the inner life of Sulla and his relationship to nature, but also stops to examine the emerging forces that shaped the rise of Sulla's empire. By confronting the physical Sulla with the spiritual one, Wyborny manages to sketch an exceptional portrait of the classical politician in which pornography and inner civilisation go hand-in-hand. The story is set against the background of a bloody civil war in the Roman Empire. Sulla is in the countryside outside Rome and prepares to move into the city, that is in the hands of his enemies. He waits and turns to reflections. And to his lust. A taciturn Sulla is played by the famous actor Hans Zischler. An exuberant voice-over (read by Wyborny himself) provides a stream of consciousness that expresses the thoughts of the tormented Sulla. This picture of power is sometimes very literary, but also perverted and comic.
Dokumentation. "Antoniettas Fahrrad" ist ein 4-Minuten Epos über eine italienische Einwandererfamilie in Deutschland. Humorvoll-lakonisch wird in wenigen Bildern ein ganzes Leben erzählt. Giorgo hat 1962 nichts zu Weihnachten bekommen. Nach 25 Jahren übt er Wiedergutmachung. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992)
Experimentalfilm. Im Mittelpunkt des Films steht eine Frau, die Wirklichkeit in ihren Träumen reflektiert, wobei die Dimension des Traumes als ein Teil von Realität verstanden wird. Zurückgehend auf einige alte Kulturen, wo sich das Wort für Traum von dem Verb "erwachen" ableiten läßt. Die einzelnen Szenen sind als Metaphern für Seinszustände, wie z. B. Trauer, Ohnmacht, Angst oder eine Form der Leichtigkeit zu verstehen. Sie sind als Collage zusammengesetzt, wobei zum Teil einzelne Szenen und Bilder immer wieder aufgegriffen werden. (Jaschi Klein)
Dokumentarfilm. Eine Studie über das Wirtschaftsverhältnis zwischen Entwicklungsländern und Industrienationen, entwickelt am Beispiel einer Agrargenossenschaft in Obervolta. Für den europäischen Markt werden Bohnen auf riesigen Monokulturen angepflanzt und damit der Anbau dringend nötiger Grundnahrungsmittel weitgehend verdrängt. Die kritische Quintessenz des Films wird durch verwirrende dramaturgische Effekte und allzu plakative Symbolhaftigkeit weitgehend geschwächt.
Spielfilm. Der Wald tötet einen Menschen. Weglaufen ist sinnlos, ebenso das Hoffen auf die Zukunft. Wir sind nicht Herr der Natur, sondern ihr Gefangener. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Experimenteller Dokumentarfilm. Satire über deutsche Vorgärten: Eine Glosse über das durch Hausordnung und Versammlungsbeschlüße reglementierte Nebeneinander vieler braver deutscher Bürger unter besonderer Berücksichtigung ihrer Garten-"Kultur". Wie sich Eigenschaften wie Abgrenzung, Kontrolle, Kleingeistigkeit und Eineingung in der Gestaltung der Gärten wiederfinden.
Animationsfilm. Robert Langer wäre, hätte er tatsächlich gelebt, Schauspieler geworden, hätte schließlich kein Engagement bekommen. Er wäre damals in den vielbeachteten "Heino-Blesser-Skandal" verwickelt worden, und seine Karriere somit beendet. Das wäre alles gewesen. Man würde heute von einem Versager sprechen, hätte er gelebt. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Dokumentarfilm. Diese Dokumentarfilmreihe in fünf Teilen erzählt von straffällig gewordenen Kindern und Jugendlichen aus dem Hamburger Johannes-Petersen-Heim. Der dritte Film der Dokumentarfilmreihe 'HEIMKINDER' zeigt den Alltag der Gruppe in Südportugal - das Leben in Zelten und in einem kleinen Bus mit Anhänger und den täglich unerbittlichen Schulunterricht im Frühling 1984. Teil vier. Christians Beteiligung an dieser Fahrt ist nur durch eine engagierte Zusammenarbeit zwischen seiner Bewährungs- helferin, dem Staatsanwalt und den Erziehern des Johannes- Petersen-Heims möglich geworden. Gedacht und durchgesetzt als letzter Versuch, seine sozial ungünstigen Verhältnisse noch zu beeinflussen... Es kommt seitens des Bauer-Verlags zu einer Pressekampagne "Behördenskandal! Eigenartige Therapie für schwererziehbare Jugendliche. Sieben Monate Traumreise auf Kosten der Steuerzahler." Das Amt für Jugend erwägt, das Projekt abzubrechen... Aber die Gruppe arbeitet weiter.
Experimentalfilm. Dieser Film ist der letzte einer Serie von vier Filmen über europäische Geschichte. Nach "Am Rande der Finsternis" (präkolumbianisches Europa), "Eine andere Welt" (die Entdeckung Amerikas), "Verlassen_ verloren_ einsam, kalt" (die Idee des Empire) beschreibt "Gnade und Dinge (11 Stücke auf Film)" das offensichtliche Ziel europäischer Geschichte: den begnadeten Zustand des sozialdemokratischen Paradieses.
Experimentalfilm. "Whatever it took to get the job done, I was heavy metal that night there. I had my leather pants on at that time and my boots and there was this one african dude who gave me a spiked wrist bond and this other one gave me another one with spikes on it an stuff and then I had my longer leather coat. To me that was heavy enough." Eine Zusammenkunft moderner Stämme: Headbanger beim Metal - Konzert, schwarze Cliquen - und ein stoischer Indianer. Am Ende steht die Anrufung der großen Manen: Eddie Cochran, Little Richard, Jimi Hendrix, Billy Swan et cetera. "Blue Suede Shoes" ist komprimierte transatlantische Kultur.
Dokumentarfilm. Wer war Monika Ertl, die als Tochter des Filmemachers Hans Ertl nach dem Krieg in Bolivien aufwuchs, sich sozial zu engagieren begann und später in der Nachfolge Che Guevaras stand. 1973 wurde Monika Ertl bei dem Versuch erschossen, ihren Nennonkel Klaus Barbie zu entführen. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Dokumentarfilm. Wo kommen die Wünsche und Träume der Menschen her und was wird aus ihnen? Eine Frage an Menschen mitten in einer Zeit des politischen Umbruchs. Zugleich eine Frage an das Kino, Ort der Wünsche und Träume - eine Frage an das "Capitol". Erzählt wird die Geschichte des "Capitol"-Kinos in Schwerin von der Wende in der DDR bis zum Dezember 1991 und von seiner Eröffnung 1936 bis heute. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren sind Beobachtungen aus dem Leben der Menschen, die in dem Kinobetrieb arbeiten, entstanden. Es geht um den Versuch, sich zu behaupten, zumindestens Halt zu finden in einem Arbeitsklima der Ungewißheit und der Auflösung. Dabei setzen manche alles auf Gewinn, während für andere die persönliche Würde Vorrang hat. Zwischen der Vorstellung vom dem, was man sich als Leben wünscht und der Wirklichkeit gibt es viele Spannungen. Und nicht sie, die ehemaligen Bürger der DDR, sondern die anderen Deutschen aus dem Westen scheinen die Lösungen in der Hand zu haben. Weiter geht es um das Schicksal des Kinos selbst. Die alten Selbstverständlichkeiten sind mit einem Mal nicht mehr tragfähig. Das Umdenken ist leicht, aber die Anwendung schmerzhaft: Geld wird zum alleinigen Maßstab des Neuen. Aus der einstigen staatlichen Kultureinrichtung wird eine Abspielstätte im weltweiten Netz der US-Filmverleihfirmen. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992)
Experimenteller Spielfilm. Der Film handelt von Kemal Altun, einem türkischen Asylbewerber, der sich 1983 aus Angst vor seiner Abschiebung aus dem Fenster eines Berliner Gerichtssaales stürzte. Altuns Situation am Vorabend seines Todes wird mit der des Schriftstellers Georg Büchner in Beziehung gesetzt. Büchner starb 1837 an Typhus, vereinsamt im Züricher Exil, auf der Flucht vor der hessischen Obrigkeit. Was fühlte Kemal Altun vor seinem Tod? Was dachte Georg Büchner am Ende einer langen Verfolgung? Hoffnungs- und Aussichtslosigkeit in zwei Leben.
Spielfilm. Eine junge Frau hat den Zugang zu ihrem Gedächtnis verloren. Die Technik moderner Labore macht es möglich, sie auf eine Traumreise der Erinnerung zu schicken. Ihr Gehirn wird mit einem Computer vernetzt, der sie mit Video-Aufnahmen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert, mit Urlaubs- und Familienbildern, wie sie jeder kennt und die dennoch zu einem unvergeßlichen Teil der eigenen Erinnerung werden, weil sie jederzeit abrufbar sind. Mit Mitteln des Stummfilms und Techniken aus dem Video-Zeitalter erzählt der Film eine Geschichte über den Einbruch der Medien in das individuelle Gedächtnis. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1993) Uraufführung: Metropolis, Hamburg, 9/1994.
Spielfilm. Ein palastartiges Jugendstilbad mit Schwitz- und Dampfbädern, Massagezellenm Thermalbecken: ein Männertreffpunkt, an dem das weitgehend genormte Alltagsleben seine andere Seite offenbart. Der souveräne Richter ist von Eifersucht zerfressen, der servile Angestellte rebelliert gegen seinen Chef, der Betrüger wird selber betrogen, der Liebhaber in die Irre geführt. Doch die Typologien und Konstellationen stürzen ein, als zwei Frauen das Bad betreten, um Rache an ihren "Prinzen" zu nehmen.
Zeichentrick mit Bleistift auf Papier. Die Schöpfung der Welt bot sich Künstlern schon immer als dankbares Thema. Im Bereaich Animation bilden Filme über die Schöpfung fast ein eigenes Genre. Neu ist hier die Art und Weise der Betrachtung. Keine pathetische Bewunderung der Großartigkeit und Vollkommenheit usw., wenig Anlehnung an wisschenschaftliche, religiöse oder philosophische Erklärungsmodelle, sondern: eine spielerische Assoziationsfolge zu dem Ereignis, wobei vor allem die Parallelen zum künstlerischen Schöpfungsakt betont wwerden und auch die Schwierigkeiten nicht ausgespart bleiben. Wir können das ganze Auf und Ab des schöpferischen Prozesses sverfolgen, die ersten unklaren Gedanken, die tastenden Formulierungen, die Materialsammlungen, die mißlungenen Experimente, die fortschreitenden Entwürfe, die systematische Ausführung, die Freunde über erste Ergebnisse, und kommen schließlich zu dem Moment, der das Ganze so oft scheitern läßt: das bißchen zuviel an Anspruch, der gefährliche Versuch, der Schöpfung die Krone aufzusetzen. Allerdings sind wir im Kino_ und so geben wir der eigentlich tragischen Entwicklung doch noch eine glückliche Wendung, auch wenn sie nicht sehr glaubhaft ist. Technik: Als Gegengewicht zum gewaltigen Thema und auch als Antwort auf die Materialschlachten heutiger Filmproduktionen und Computeranimationen ist der Bleistift das einzige Werkzeug. (Produktionsmitteilung)
Spielfilm. Eine Frau kommt mit 1 Million Reichsmark als Flüchtling nach Berlin. Sie rührt das Geld nicht an. Der Krieg geht zu Ende - noch immer rührt sie das Geld nicht an. Aus Neid wird sie denunziert, dann verhaftet. Ans Tageslicht kommt, wofür sie das Geld bekommen hat. Es ist Kopfgeld, das auf Carl Goerdeler - den politischen Kopf des deutschen Widerstandes vom 20. Juli 1944 - nach dem mißglückten Hitler-Attentat ausgesetzt worden war. Gegen diese Frau, Helene Schwärzel, wird ein Prozeß eingeleitet. Im Gesetzbuch gibt es jedoch keinen Paragraphen, der Denunziation unter Strafe stellt. So kommt es zum ersten Prozeß vor einem deutschen Gericht nach alliiertem Recht: Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In einer Rückblende stellt der Film dar, wie Helene Schwärzel zur Denunziantin wurde, wie sie Carl Goerdeler an den NS-Staat ausgeliefert hat, weil sie einmal in ihrem Leben beachtet werden wollte. Helene Schwärzel wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt und nach sechs Jahren entlassen. Außer ihr wurde niemand wegen der Morde an den etwa 700 Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 verurteilt.
Dokumentarfilm. Filmessay. "Es geht um die Hoffnung auf Frieden nach dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs und um die neuen Kriege am Golf und in Jugoslawien. Es geht in diesem vollgepackten, selbstkritischen Film letztendlich um Fragen der Grenze. Wo liegen die wirklichen Grenzen, wie stark ist die Grenze zwischen Spiel und Wirklichkeit? Was war, was sein wird: Heller läßt keine einfachen Antworten zu." (Hans Schifferle, Süddt. Ztg., 28.4.1995) "Ein dokumentarischer Filmessay um Krieg und Frieden vor dem Hintergrund des zweiten Golfkrieges und der persönlichen Geschichte des Dokumentaristen Peter Heller, in in den 'Schützengräben des Kalten Krieges' aufgewachsen ist. Eine Abrechnung mit fünfzig Jahren Frieden im Kalten Krieg und danach." (Movieline, Datenbank)
Spielfilm. Ein 14jähriger wird Schiffsjunge und beginnt eine Fahrt nach Chile...
Experiementelle Dokumentation über Nina Hagen mit Hilfe vieler Interviews von bekannten Künstlern und Kollegen. U.a.: Lemmy Kilmister, Blixa Bargeld, Jonas Mekas, Dietrich Kuhlbrodt.....
Experiementeller Bericht mit vielen Abbildungen und Literaturzitaten von Adorno, Brecht, Büchner, Celan, Nietsche...
Kurz vor dem Tod ihrer Mutter erfährt Kirsten Blohm, wer ihr richtiger Vater ist. Die Dänin ist nicht die Tochter eines deutschen Soldaten, sondern die eines amerikanischen Besatzungsoffiziers. Der Film zeigt Kirsten bei ihren Recherchen über das Leben ihrer Mutter und ihrer Suche nach ihrem Vater, den sie in Heidelberg findet...
Animationsfilm. Ausgelöst durch den Besuch der Bergwerke von Falun beschreibt der Film traumhafte Bewegungen durch eine fiktive Grube, die sich aus Bildern mehrerer Erzbergwerke in Schweden und Deutschland zusammensetzt. (F.W.)
Spielfilm. Erfolg im Sport und die Beziehung zu einer Kugelstosserin machen einen jungen Homosexuellen für Familie und Umwelt "gesellschaftsfähig". Origineller deutscher Komödienversuch eines Jungfilmers - von weitgehend treffendem Witz, verbunden mit ironischen Belichtungen und Rollenmustern, Normalitätsauffassungen und modernen Sportverhältnissen.
Seit Juni 83 neun Ausgaben, s/w, 16mm aufgeblasen auf 35 mm. Zwischen Werbung und Hauptfilm, fünf Minuten schwarz-weiß: Wochenschau der 90er Jahre mit stilistischen Mitteln der 50er Jahre.
Experimentalfilm. Es wird aufgerüstet: In einer utopischen Modellandschaft Fahren mit Panzern beladene Eisenbahnzüge von links nach rechts, von rechts nach links - von West nach Ost, von Ost nach West. Die 4-jährige Nini kommentiert dieses treiben.
Spielfilm. A man has forgotten to vote, 10 minutes before closing the polls, he takes a cab but the Taxi-driver turns him on with racist comments, he changes to others cabs - but the same situation occurs...
Dokumentation über das Andi Warhol-Museum und seine Vorfahren in der Slowakei...
Experimenteller Animationsfilm...
Spielfilm. "BETROGEN - SCHWESTERN In mancher Ausgabe der BZ lassen sich bessere Geschichten finden als in allen deutschen Filmen eines Jahres zusammen. Das Leben (und vor allem die Boulevardzeitungen) erzählen halt immer noch die kinowirksamsten Stories, wie auch dieser Film zeigt. Nur leicht abgewandelt hat der Filmemacher und -theoretiker Harun Farocki dafür einen Zeitungsbericht, der für jedermann, der sich mit den Bildern, die wir uns von der Welt machen (und die sich meist als Selbsttäuschung erweisen) besonders faszinierend gewesen sein muß. Es fängt alles ganz harmlos an: Ein Mann um die vierzig (Roland Schäfer) sucht eine Frau, mit der er nicht nur sein Leben, sondern auch seine Eigentumswohnung am Meer teilen kann, die er wegen Steuerabschreibung kaufen mußte. Er findet sie in Gestalt der mondänen Animierdame Anna (Katja Rupé), mit der er eine zerbrechliche Beziehung aufbaut, und die er sogar heiratet. Doch da verschwindet sie mit den 30 000 DM, die sie ihm mit einer ihrer (erfundenen?) Geschichten aus der Tasche gezogen hat. Aber dies ist noch nicht der titelgebende "Betrug": Der Mann holt sie zurück und tötet sie schließlich, vielleicht aus Versehen, vielleicht in einer Freudschen Fehlleistung. Nun tritt ihre Schwester (Nina Hoger), der man die Kinder entziehen will, an Annas Stelle und adoptiert ihren eigenen Nachwuchs, trifft sich selbst mit Leuten, die Anna kannten, ohne daß diese etwas merken, obwohl sie ihrer Schwester nur oberflächlich ähnelt. Einzig ein Verrückter könnte ihnen gefährlich werden... Im Gegensatz zu Farockis meist intelligenten, aber trotzdem langweiligen Essayfilmen ist dies ein zwar sich langsam entwickelnder und sehr unterkühlt in Szene gesetzter, aber trotzdem faszinierender Streifen über unseren alltäglichen Selbstbetrug. Schade nur daß sich Farocki am Schluß doch noch um die Pointe bringt." ( Gym, in: wahrscheinlich TAZ, Ausschnitt ohne Angaben) "Auf seinen Spielfilm BETROGEN reagiert 1985 die Presse mit aggressiver Ablehnung und Unverständnis ('Senf', H. Schödel, Die Zeit)_ die ironische Distanz mitder er die Genres Krimi und Melodram zitiert, wird als 'hölzerne' und 'schwerfällige' Inszenierung gescholten, die Geschichte von einer simulierten Ehe und das Wechselspiel von Täuschungen, Illusionen und gängigen Mustern von 'Identitätssuche' nimmt die Kritik als pure Abbildung wahr..." (aus: CineGraph - Lexikon zum deutschsprachigen Film, 16. Lieferung)
Spielfilm. Ein Varietéfilm. Margarete Wiedsteruck und Uli Scholz bieten eine Nummer besonderer Art: Sie treten in Hinterhöfen und U-Bahn-Stationen auf. Ihr Leben ist Cabaret, ständig auf Wanderschaft. Ein junger Zauberer, der zufällig in der Stadt Halt macht, findet bei ihnen ein geheimnisvolles Foto, das ihn mehr und mehr gefangen nimmt. Die Spur nimmt ihren Anfang. Die von diesem Bild ausgehende Faszination veranlaßt den jungen Mann, nach Spuren Willi Röter zu suchen und dessen letzte Lebensjahre zu rekonstruieren. Sichtung und Archivmaterial (alte Aufnahmen, Filme, Programme und so weiter), Besuche bei ehemaligen Künstlerkollegen (unter anderem Charly Rivel) sowie die Erinnerungen der Margarete Wiedstruck und ihrer Tochter ergeben, daß der damals durch Auftritte in der Berliner Scala, im Wintergarten und Haus Vaterland bekannte Artist Willi Röter von den Nazis verhaftet und erschossen wurde. Die Spurensuche um die Person Röters ist zugleich ein Streifzug durch die verschwundene, vielfältige Welt von Varieté und Zirkus im Berlin der zwanziger und dreißiger Jahre.
Spielfilm. "In der Filmkunst sehen wir meistens von der großen Kartoffel Wirklichkeit die verkleinerte Kartoffel Film." Die Schicksale eines Arbeiters und eines zynischen Ministerpräsidenten sind unlösbar miteinander verknüpft: Der eine kann nur mit Hilfe des anderen zu seiner japanischen Geliebten reisen, der Politiker braucht den Toren als beratende Stimme des Volkes. Hintersinniges Pamphlet des bayrischen Filmemachers Herbert Achternbusch, der, nachdem ihm das Bundesinnenministerium aufgrund des Skandals um "Das Gespenst" weitere Förderungsgelder versagt hat, in einem bitter-komischen Rundumschlag die Schreckensversion eines politisch, ökologisch und moralisch dem Untergang geweihten Vaterlands entwirft.
Spielfilm. Zwei junge Männer, die mit dem Leben nicht zurechtkommen, versuchen, einen großen Coup zu landen, fallen aber herein. Groß angelegtes, jedoch flach und steril inszeniertes Lustspiel, dessen Gags nicht so recht zünden.
Spielfilm. Die Spannung zwischen einer proletarischen Aufsteigerfamilie und den bürgerlichen Nachbarn finden im Spiel zweier Jungen ihre Entsprechung, die die Feindschaft der Väter übernehmen. Die Situation spitzt sich immer mehr zu. Als die Siedlung zum Tollwutgebiet erklärt wird, greift der Arbeiter aus nichtigem Anlaß zum Gewehr, verletzt den Sohn des Nachbarn und tötet dessen Pudel. Deutscher Jugendfilmversuch.
Experimentafilm. "Das Äußerste an Sammlung erreicht der Mensch im Liegen, bei geschlossenen Augen. Bei der geringsten Einwirkung von außen beginnen Zerstreuung und Auflösung. Beim Stehen nehmen die Beine einen Teil der Kraft fort. Geöffnete Augen vermindern die Konzentration." (aus: Filmbüro, die filme, 1989) Kissenschlacht - An-Greiflust - vermiedene Aggression Bei einem Vergleich von Tageszeitungsbildern von Politikern und denen von Politikerinnen oder Frauen von Politikern habe ich festgestellt, daß die männlichen Abgebildeten ihre Hände wesentlich stärker ins Spiel bringen. Den Freuen sind sie im direkten Sinn des Wortes abgeschnitten und scheinen, wenn sie zu sehen sind, gerade eben in der Lage zu sein, eine Handtasche zu halten. Die Hände der Männer sind mit Kraft erfüllt, geben dem, was sie unterstreichen und was sie berühren, Wichtigkeit. In ihren sich gegenwärtig erschaffenden Brührungen stellen sie immer wieder den großen verbindenden Reigen her. Gleichzeitig ist da eine gewisse Traurigkeit - eine Erinnerung vielleicht an etwas, das weit zurückliegt, an etwas Verlorenes. Mein Blick auf diese Bilder ist eine 'privater'. Er verschwimmt mit dem auf Hände, die mir wirklich greifbar sind. Ich wollte mit diesen Zeitungsbildern böse umgehen. Unter der Hand sind sie mir zu etwas Liebvollem geraten. (Ingrid Pape)
Experimentalfilm. Unentwegt tastet das Auge alles Sichtbare ab, und jedes Bild, das wir sehen, setzt sich im Moment immer wieder neu zusammen aus dem, was die Fovea vorher gespeicher hat. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Experimenteller Spielfilm.: Stummfilm mit Original-Musikbegleitung. Nach etwa drei oder vier Wochen, die sie alle ohne nennenswerte Schwierigkeiten an der Küste eines Landes verbrachten, ruderte der Geliebte der Jugendfreundin nach einer offensichtlich abgekarteten Rettungsaktion allein mit seinem Boot über den Atlantik.
Portraitfilm. Eva Skerstrupp, Nachtschwester im Krankenhaus, 39 Jahre alt, im Kinderheim aufgewachsen, einmal geschieden und schon wieder verwitwet. Ihre acht Kinder, ein Nachkömmling von zwei Jahren, die anderen zwischen 13 und 19 erzieht sie allein. Das Familienleben dargelegt in kleinen Stücken des Alltags.
Dokumentarfilm. Ein Heimatfilm. Als westdeutsche Kleinfamilie durch die DDR, abseits von offiziellen Genehmigungen und Aussichten. Heimat nicht als geographischer Bericht, sondern als Wort für die "gesamtdeutschen" Umstände, aus denen wir kommen: Eine Zeitreise.
Dokumentarfilm. In der Herbststraße arbeitete Gisela auf "Normal". Von Kunden auf die "Englische Erziehung" gebracht, wechselte sie als Domina in den Club de Sade. Ein Aufstieg: Aus den Kunden wurden Clubmitglieder, Gisela braucht nicht mehr mit ihnen zu verkehren, sie braucht sie bloß noch zu schlagen. Und das erfülllt sie nach ihren Erfahrungen mit "den Männern" mit Befriedigung.
Dokumentarfilm. Am 20. April 1945 wurden in der Hamburger Schule am Bullenhuser Damm zwanzig jüdische Kinder erhängt. Der SS-Arzt Heißmeier hatte zuvor an den Kindern "medizinische" Versuche vorgenommen. Um dieses Verbrechen vor den heranrückenden Engländern zu verbergen, tötete die SS, unter dem Befehl des Obersturmführers Arnold Strippel, die Kinder, zwei Häftlingspfleger, zwei Häftlingsärzte und 24 sowjetische Kriegsgefangene. Gegen einen der Mörder der Kinder, den heute in Frankfurt lebenden Arnold Strippel, läuft seit 1979 ein Ermittlungsverfahren der Hamburger Staatsanwaltschaft, das bisher zu keinerlei Ergebnissen geführt hat. Der Film dokumentiert die Geschichte der Kinder durch Augenzeugen. Er vermittelt Eindrücke in die Nazipropaganda durch "Die Deutsche Wochenschau" und zeigt die Gefahren des Neofaschismus in der Bundesrepublik. Im April 1980, wenige Tage nach einer Gedenkfeier für die Kinder, legten Neonazis eine Bombe in der Schule am Bullenhuser Damm... (NDR, 11.9.1984 zur FS-Ausstrahlung)
Dokumentarfilm. Hamburg solllte "Führerstadt" des Nordens werden. Wie es aussehen sollte - Das neue Hamburg - und mit welchen Folgen zeigt dieser Film. Elbhochbrücke, Gauhochhaus, Volkshalle, Aufmarschplatz, der "Mustergau" Hamburg. Die an der Planung beteiligten Architekten erinnern sich.
Spielfilm. Sender Freies Bilk - der erste Piratensender dieser Republik. Vier Chaoten senden seit ein paar Wochen schwarz ein pfiffiges, freches Fernsehprogramm. Da geht der Intendant des WDR hoch und bläst Halai: der illegale Fernsehsender wird von einer Schutztruppe des WDR vorrübergehend unschädlich gemacht. Ein schwarz-rot-goldenes Medienkommando jagt die Piraten. Die Komödie endet so utopisch wie sie begonnen hat... Keine Auseinandersetzung mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsystem, sondern eher eine Komödie für ein alternatives Publikum, die neben einigen Kabinettstückchen nur platte Unterhaltung und etliche Peinlichkeiten bietet.
Experimentalspielfilm. "hysterie": Einführung in die Entstehung der Welt. Harry entdeckt Lisa. Eine Zigarette wird zum Zankapfel und die Asche fällt ins Meer. "allergie + fieber": Harry und Lisa werden aus dem Paradies vertrieben und entdecken die Welt. "ein nachsatz, luis trenker gewidmet": Harald ist ein Bohemien, Lisa arbeitet in einer Konditorei.
Experimenteller Spielfilm. Die Darsteller imitieren eine Arbeits-, Unterhaltungs- und Emotionswelt sowie deren Sprache. Sie lassen dabei eine neue Welt entstehen, die sich aus einer unüberschaubaren Anzahl von Mustern und Stereotypen zusammensetzt. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Dokumentarfilm, der auf persönliche Weise Stimmungen und Erfahrungen einer türkischen Familie einfängt, als diese nach zwanzig Jahren Aufenthalt in der BRD beschließt, in die Heimat zurüchzukehren.
Experimentalfilm. Assoziativ geordnete Bildrhythmen und Szenen in Anlehnung an die automatischen Gedichte der Wolkenpumpen von Hans Arp aus dem Jahre 1920. Mit verschiedenen filmtechnischen Mitteln wird die Gegenwart mit den Dadaströmungen Dada-Berlin und Surrealismus verflochten. 16 mm blow up von S 8. "Der Film zeigt so nicht nur technische Möglichkeiten des S 8 Formats auf_ er entwirft mit Bildrythmen, narrativen Fragmenten und Handlungsschleifen ein Bild des Lebens. In ihrem Film "Die Wolkenpumpe" (nach dem Originaldada ARP) bündeln Christian Hagel und Peer Moritz die Energien der Dadaisten der 20er Jahre und die Energien des Punx und ihrer Sympathisanten in den 80er Jahren. Hausmanns Stimme ist zu hören - und seine Lehre, "die Welt-Angst zu überwinden"." (Dietrich Kuhlbrodt)
Experimentalfilm. Die Melancholie einer Flußlandschaft im Norden, durch die der Wind Geschichten trägt von der schöpferischen Göttin. Und der Fetzen eines Liedes geht nicht aus dem Kopf. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989) "Im Kino wird der projizierte Raum zum wirklichen Innenraum des Zuschauers." (Frieda Grafe / Enno Patalas) Raster, schemenhaft strukturiert mit Schatten von Personen und Aktionen, scherenschnittartig mit Strukturen von Gräsern und Bäumen bedruckt, gewähren Durchblicke und somit Einblicke in gestaltete Landschaften. So werden vertraute Bilder fremd, wie die sprachlich und gesanglich vorgetragene Mythologie. Bewegte Bilder - Bewegung im Bild, Originaltäne und gestaltete Geräusche, alle verbindet sich zu visuellen Erfahrungen und sinnlichen Erkenntnissen im Zuschauer: die Verstrickung von Gegenwart und Geschichte, von Ratio und Mythos. Durch das Auflegen der Raster, die die digitale Wiedergabe unmöglich machen, hat Ursula Winzentsen die Verramschung dieses Kinofilms im Fernsehen zerstört. Damit hat sie sich zuglich mit einsamer Entschlossenheit dem Ort zugewandt, der dem kinemathographischen Bild einzig angemessen ist, dem Kino. (Handblatt zur Uraufführung des Films am 22. November 1984, Kino Metropolis, Hamburg)
Dokumentarfilm. 75 Jahre nicht ferngesehen und dann gleich in Farbe. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Experimentalfilm. Ein Film, der "Büro" heißt und einen Moment des Übergangs zeigt - von Büro zu Büro: Die Verwaltung und Produktion von Schiffsschrauben weicht der Verwaltung und Produktion von Filmen, dem Filmbüro.Das neue Hamburger Filmhaus besteht aus den verschiedensten Räumen, Treppen, Gängen, Säälen. Die neue Benutzung durch die Filmemacher beginnt sich auszubreiten: Plakate, Telefone, große Tische mit vielen Stühlen, volle Aschenbecher... Ein Film, der 8 1/2 minuten Aufmerksamkeit beansprucht, der mit einer Bolex-16 mm-Kamera mit Federwerk gedreht wurde, dessen längste Einstellung 27 Sekunden lang ist, bei dem Bild und Ton zweierlei und dessen Töne nie synchron sind. (Dörte Eissfeld)
Experimenteller Spielfilm. Um es vorweg zu nehmen: Dieser Film ist bedeutungslos, zeitlos, begriffslos und gesichtslos. Alles ist an `den Haaren' herbeigezogen: Lose Bilder tauchen auf. Es passiert nichts außer dem Passieren selbst. Anagrammatisch fügen sich Puzzleteile zusammen... Ein Filmanagramm über den Mythos des Labyrinths, der Ariadne und des Minos. Während ein Maler das Bild einer Frau malt, wird die Frau beim Haarewaschen Opfer ihrer Imaginationen. Ihr Haar wird zum allegorischen Ariadnefaden, das sich im Labyrinth ihrer Imaginationen verfängt und schließlich zum Pinsel des Malers wird.
Experimentalfilm. Fortsetzung der in "Love Stinks" begonnenen Auseinandersetzung. Hier geht es vor allem um die männliche Sicht: um eine sexuelle Besessenheit, die Aggressivität, Haß und Faszination in gleicher Stärke umfaßt. Erinnerung, Vorstellung, Traum und Realität verbinden sich zu einer untrennbaren Erlebnisschicht.
Spielfilm. ABC-Alarm. Die Entscheidungsträger haben aber diesmal nichts zu entscheiden. Es ist keine Übung.
Spielfilm. Ein türkischer Gastarbeiter in Hamburg hält seine junge Frau Turna, die eigentlich neugierig ist auf ihre neue Heimat und deren Menschen, in der Isolation einer trübsinnigen Hinterhauswohnung gefangen, weil er fürchtet, die fremde Umgebung könnte sie ihm entfremden und sie verderben. So wird die Frau zum Opfer der Konfrontation zweier verschiedenen Kulturen und Lebensweisen. Der Erstlingsfilm von Tevfik Baser zeichnet ein erschütterndes Psychogramm seelischer Not und Verzweiflung, verursacht durch den Verlust von menschlicher und kultureller Einbindung in Tradition und Sitten.
Spielfilm. In Giarre (Sizilien) wird ein männliches Liebespaar tot aufgefunden. In realistischen Szenen und über traumartige Sequenzen wird der Versuch einer Annäherung an eine wahre Begebenheit unternommen. So werden die Möglichkeiten eines Mordes und die eines inszenierten Selbstmordes als gleich wahrscheinlich miteinander verwebt. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Dokumentation über ein Dorf in Portugal anhand der Begegnung von heimkehrender Tochter zu ihrem alleinstehenden Vater. Dokumentarfilm über Bauern in Portugal - ihre mühevolle Arbeit, ihr Alltag, aber auch das geweckte Vergnügen an ersten Malversuchen.
Experimenteller Film. Über Frauenglück und Frauenlied, über aufregende Böse und langweilige Gute. Das Schicksal von drei Frauen: eine Kunststudentin, eine Prostituierte und eine Ehefrau. Die Hausfrau, genervt vom sich ständig in Bordellen herumtreibenden Ehemann und einem Kind, das sie schließlich in den Rhein wirft, beginnt ein neues Leben und zieht zu einer Prostituierten. Spielfilmgroteske von C.Schlingmann, deren Dokumentation über das Prostituiertenmilieu "Was denken Sie von mir ?" 1979 mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet wurde. Ein visuelles Experiment im Stil der Neuen Wilden.
Experimentalfilm. Zwei verschiedene Positionen und Blicke entwickeln Bilder und Töne anhand gleicher Dinge und Texte. Montage von verschiedenen Orten - "Außerhalb des Ozeans": Norden - Süden, Hamburg - Neapel, DDR - Süditalien, USA - Paestum. Die Aura der Orte. Im Cockpit der Kamera. Die Differenzierung der Dinge sehen.
Zeichnfilm. Der Film entstand in Reaktion auf das Papstattentat in Rom. Der Stellvertreter Christi wird von seiner ehemaligen Geliebten entführt und, da er auf die entscheidende Frage die einzige, aber falsche Antwort gibt, von ihr mit dem Pinsel erschossen. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Dokumentarfilm. Showszenen und Interviews mit den Transvestiten Viola, bürgerlich: Kurt, und Belinda, bürgerlich:Paulo. Alle leben und arbeiten in Hamburg.
Animationsfilm. Ein Autor schildert seiner Produzentin die Story seines geplanten Films. Er läßt "Lisa und Harry - sie Ost, er West" in den Weltraum starten. Während die beiden im All sind, kommt es zum letzten Weltkrieg, worauf sich die Erde zur Schiebe zurückentwickelt. Der Brief an die Produzentin wird nicht abgeschickt...
Experimenteller Spielfilm. Modernes Märchen um eine tragische Hochzeit zwischen Postminister und Kreuzworträtselkönigin. Der feierliche Akt wird vom Nachrichtensprecher durchgeführt. Anwesend sind ferner: Mona von der Post_ Josefine, die Sängerin und der Reine Amateur. Als sich Josefine weigert zu singen, kommt es zu Tumulten.
Spielfilm. Neugier treibt den Bauernjungen Gerhard aus seiner ländlichen Idylle in die Großstadt, wo er auf die so ganz andere Chantal trifft. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme: Hamburg: August 1989)
Experimentaldokumentarfilm. Meine Mutter zündet 80 Kerzen an und wird dadurch sichtbar. Als ich mich dann an die Arbeit machte, wurde eine intensive Auseinandersetzung zwischen Mutter und Sohn daraus. Ich erfuhr endlich die ungeschminkte Lebensgeschichte meiner Mutter und begann zu begreifen, warum wir beide wurden, wie wir sind. Ich verwob das Filmbild mit zwei Tonschichten: der Suite C-Moll für Violoncello, Bach und dialogischen Texten, gesprochen von Mutter und Sohn, die auf unseren Gesprächen beruhen und schildern, wie sie in den Jahren des Hitlerfaschismus ihre sieben Kinder gebar. Ich werde an dem Biold meiner Mutter weiter arbeiten.
Spielfilm. Harald T. wird übersehen - lebenslang. Und selbst in der Pathologie, in die der vermeintliche Tote schließlich gekarrt wird, finden ihn die zum Sezieren angetretenen Medizinstudenten nicht. - Es tritt immer wieder ein leibhaftiger Professor auf, der ein Band für ein schlaues Buch über den "T(arn)-Effekt" bespricht. (Produktionsmitteilung)
Dokumentarfilm. Im KZ Dachau, und nicht nur dort, entwickelte sich eine Kunst des Widerstands gegen die Verzweiflung in den eigenen Reihen: Kunst als Lebensmittel. Der überlegenen Moral der Häftlinge wird die Anormalität von Gestapo und SS gegenübergestellt. "Wie schlimm es war, machen die Zeugen deutlich, ... die zu Wort kommen. Mit der gleichen sachlichen Nüchternheit sprechen sie vom Terror der SS-Wächter wie von jenen eigenen künstlerischen Zeugnissen, die die Häftlinge ihren Peinigern ablisteten, mit denen sie sich ihr Menschsein bewahrten. Man sieht die Bücher, die Gefangene in der Buchbinderei aus Zeitungsausschnitten zusammenstellten: literarische Texte von Ernst Schnabel, Sigismund von Radecki, Eugen Roth, Werner Bergengruen und anderen. Man hört das Lied, das Dachauer für einen der ihren dichteten, komponiert und sangen, dem die SS eine besondere Gewissensqual auferlegt hatte: er mußte selbst Häftlinge für die meist tödlich verlaufenden medizinischen Experimente auswählen. Das 'Lied wür Walter Neff' war Ausdruck von Verständnis und Vergebund durch die Kameraden, die dann auch nach der Befreiung bei einem Prozeß der Alliierten für den unschuldig schuldig Gewordenen aussagten..." (Heinz Kersten in: Tagesspiegel, Berlin (West), 29.11.1985)
Dokumentarfilm mit Spielszenen. Gorleben 1982 - 1985. Es ist kein bunter Bilderbogen, der die Kontinuität des Kampfes der Atomkraft-Gegner belegt. Sein Hauptinteresse gilt der Frage, warum wir trotz so vielfältiger Widerstandsform letztlich immer wieder verloren haben. Dies ist keine Chronologie der Ereignisse. Oft scheint die Wirklichkeit Fiktion und die Fiktion Wirklichkeit zu sein. Einerseits zeigt der die 'Konfliktarena' Lüchow - Dannenberg, in dem 'Betroffene ersten, zweiten und dritten Grades' auftauchen, Untergrundarbeiter, Pfarrer, Wachleute, Standortrepräsentanten und Polizeipressesprecher zu Wort kommen. Andererseits gibt es den Akzeptanzforscher 'Dr. Gollwin', dessen Auftrag und Aufgabe ist, die sogenannte Bewegung zu analysieren und Befriedungsstrategien zu entwickeln. Er hat es nicht leicht mit dem Gegenstand seiner Forschung. Seine Analysen provozieren und stellen die herkömmlichen Formen des Widerstands in Frage... Uraufführung: Duisburger Filmwoche, 10.11.85
Spielfilm. Der Film gibt einen endgültigen Lösungsvorschlag für alle Probleme des Lebens, wie Frustration, innere Leere und Verzweiflung. "In elf Minuten verbreiten sich Ohrfeigen durch Hamburg. Am Anfang haut die Hauptdarstellerin irgendeinem Mann eine runter. Der bricht nach kurzer Verblüffung in Bewunderung aus. Endlich hat es mal jemand getan, eine Handlung mit Sinn vollzogen und nicht gezögert. Am nächsten Morgen machen Ohrfeigen die Runde. Die Geohrfeigten erholen sich von ihrer Überraschung und ohrfeigen selber. Mal hastig, mal überlegt, mal nebenbei, je nach Temperament wird zugeschlagen. Zurück schlägt niemand. Dazwischen geschnitten sind Szenen aus Massenveranstaltungen, in denen auf Zeichen Bewegung stattfindet. Wie am Faden gezogen schwenken Fahnen, werden Körper gedreht und gewendet. Symmetrie contra Chaos. Am Schluß ferscheint die Botschaft. In einem Zeitungsartikel gibt Wighard Härtl (Bundesinnenministerium) seine Kunstauffassung zum Besten:"... ungelöste Probleme. Es kann mir doch nicht einer eine runterhauen und das zur Kunst erklären." Die Regisseurin erntete schallendes Gelächter und viel Beifall... (Claudia Henne in, TAZ, 20.2.1984)
Zwei Episoden zum gleichen Thema, ein Filmgedicht von Steve Peinemann für Ramazan Avci, der in Hamburg von jungen Deutschen auf der Straße erschlagen wird, eine fiktive Dokumentation über die Begrüßung des millionsten Gastarbeiters Armando Rodrigez, dem ein Moped überreicht wird..
Spielfilm. Durch die Gewalt, die zwischen Männern und Frauen herrscht, wird oft die Ursache und Wirkung auseinandergerissen, in verschiedene Zeiten und an verschiedene Orte verbannt. Gibt es überhaupt eine Verhältnismäßigkeit der Mittel? Der Film handelt von vier Frauen verschiedenen Alters, die zusammen eine Geschichte ergeben könnten.