Dokumentarfilm mit Spielszenen. Gorleben 1982 - 1985. Es ist kein bunter Bilderbogen, der die Kontinuität des Kampfes der Atomkraft-Gegner belegt. Sein Hauptinteresse gilt der Frage, warum wir trotz so vielfältiger Widerstandsform letztlich immer wieder verloren haben. Dies ist keine Chronologie der Ereignisse. Oft scheint die Wirklichkeit Fiktion und die Fiktion Wirklichkeit zu sein. Einerseits zeigt der die 'Konfliktarena' Lüchow - Dannenberg, in dem 'Betroffene ersten, zweiten und dritten Grades' auftauchen, Untergrundarbeiter, Pfarrer, Wachleute, Standortrepräsentanten und Polizeipressesprecher zu Wort kommen. Andererseits gibt es den Akzeptanzforscher 'Dr. Gollwin', dessen Auftrag und Aufgabe ist, die sogenannte Bewegung zu analysieren und Befriedungsstrategien zu entwickeln. Er hat es nicht leicht mit dem Gegenstand seiner Forschung. Seine Analysen provozieren und stellen die herkömmlichen Formen des Widerstands in Frage... Uraufführung: Duisburger Filmwoche, 10.11.85
EINE FIKTION. Planetenflucht, die Erde ist ruiniert, sie soll verlassen werden. Eine Elite wird ausgebildet. Sie soll ausziehen, eine neue, bessere Welt zu erobern. TRÄUME spielen eine große Rolle in der Welt der Raketen. "Der Menschheitstraum, in den Weltraum zu gehen, ist uralt,..." "Schon mit vierzehn wollte er zum Mond fliegen." Er, das ist Wernherr von Braun. KRIEG - "Von Braun wollte die Raumrakete bauen und Raumfahrt betreiben. Und dann kam der Zeitpunkt im Krieg, wo Hitler die Rakete als eine Waffe (...) haben wollte, und dann ging die Geschichte in diese Richtung." RAKETEN sind innerhalb unseres fiktiven Programmes "Planetenflucht" als Transportmittel betrachtet worden. Während der Arbeit an diesm Films sind sie zur Metapher geworden, zum Bild für das ungebrochene und hemmungslose Streben, immer schneller noch weiter und noch höher hinaus zu wollen. DIE MÄNNER, die die Raketen bauen, stehen für eine Wissenschaft und Technik, die den Elfenbeinturm nicht verlassen will, die Folge ihres Tuns verleugnet und Verantwortung verweigert. GEGENBILDER - Wir wissen nicht, was wir dem Wahn, der uns bei der Arbeit im letzten Jahr sooft begegnet ist, entgegenzusetzen haben. "Zuschauer des Untergangs" nennen wir eines der wiederkehrenden Bilder dieses Films. Der Film ist ein Versuch, durch Montage dokumentarisches Material zu inszenieren. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992)
Dokumentarfilm über die Besetzung des Bohrplatzes der projektierten Atommülldeponie in Gorleben und die Konstituierung einer "freien Republik", die den Willen der Demonstranten zu einer anderen, phantasieorientierten Lebensform belegen sollte. Durch eine assoziative Montagetechnik wird ein Zusammenhang zwischen Ereignissen, Reaktionen und der Geschichte hergestellt. Beachtlicher Beitrag zur Auseinandersetzung mit den Problemen Generationskonflikt und Gewaltanwendung.
Dokumentarfilm. Die letzten Filmaufnahmen mit Günther Anders, der im Dezember 1992 gestorben ist, sind ein Gespräch mit ihm über seinen "Werdegang", seine Position zur Atomkraft, eine Reflexion über Gewalt und Widerstand. Der Film versteht sich als Dokument, es werden lediglich Sätze oder einzelne Worte des Philosophen Anders wiederholt, als Zwischentitel vorangestellt, "unterstrichen", in einen anderen Zusammenhang gestellt als von Anders intendiert. Es geht um das Nachdenken über unser mögliches Handlungsspektrum. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1994)