Spielfilm. Die schwarze Südafrikanerin Djadje will nach zwölf Jahren Exil in Europa zum Begräbnis ihres Vaters nach Kapstadt zurückkehren. Auf einem Zwischenstop in Simbabwe unterbricht sie plötzlich ihre Reise - die Rückkehr geht ihr zu schnell. Sie ist sich unsicher, wie ihr Bruder John sie aufnehmen wird, denn vor ihrer Flucht aus Südafrika hatte sie ihn in ihre politischen Aktivitäten verstrickt und in Gefahr gebracht. Doch nicht nur die Angst vor der Begegnung mit ihrer Familie und vor erneuter politischer Verfolgung bringen Djadje aus dem Gleichgewicht. Die Nähe ihrer Heimat, die Menschen, das Licht und die vertrauten Gerüche Afrikas wecken Erinnerungen und Assoziationen, die ihr Selbstbewußtsein als erwachsene Frau erschüttern. Voller Zweifel darüber, ob sie wirklich nach Südafrika zurückkehren kann, tritt sie eine Reise in Etappen an, begegnet Menschen aus ihrer Vergangenheit, besucht alte Freunde und macht neue Bekanntschaften. Die langsame Heimkehr wird auch zu einer Entdeckungsfahrt in das heutige Simbabwe, dessen Grenzen zu überschreiten Djadje zögert. Ihr Dilemma setzt der Film in Beziehung zu einer Frau, die vor fast vier Millionen Jahren in Afrika gelebt haben soll. Deren Fußabdruck wurde als Spur eines zweifelnden Verharrens gedeutet. "Lucy" setzte ihren Weg in eine andere Richtung fort. ."Die schwarze Südafrikanerin Djadja will nach zwölf Jahren Exil in Europa zum Begräbnis ihres Vaters nach Kapstadt zurückkehren. Beif einem Zwischenstop in Simbabwe verläßt sie das Flugzeug, um die Heimkehr zu verzögern. Die Nähe der Heimat, das Licht, die Gerüche, die Menschen und die eigene Vergangenheit werden ihr sehr gegenwärtig und bringen sie aus dem Gleichgewicht. Sie ist heimgekehrt nach Afrika, doch hegt sie Zweifel über ihre Rückkehr nach Südafrika." (zitiert nach: Movieline, Katalog Hof)
Dokumentarfilm. Wo kommen die Wünsche und Träume der Menschen her und was wird aus ihnen? Eine Frage an Menschen mitten in einer Zeit des politischen Umbruchs. Zugleich eine Frage an das Kino, Ort der Wünsche und Träume - eine Frage an das "Capitol". Erzählt wird die Geschichte des "Capitol"-Kinos in Schwerin von der Wende in der DDR bis zum Dezember 1991 und von seiner Eröffnung 1936 bis heute. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren sind Beobachtungen aus dem Leben der Menschen, die in dem Kinobetrieb arbeiten, entstanden. Es geht um den Versuch, sich zu behaupten, zumindestens Halt zu finden in einem Arbeitsklima der Ungewißheit und der Auflösung. Dabei setzen manche alles auf Gewinn, während für andere die persönliche Würde Vorrang hat. Zwischen der Vorstellung vom dem, was man sich als Leben wünscht und der Wirklichkeit gibt es viele Spannungen. Und nicht sie, die ehemaligen Bürger der DDR, sondern die anderen Deutschen aus dem Westen scheinen die Lösungen in der Hand zu haben. Weiter geht es um das Schicksal des Kinos selbst. Die alten Selbstverständlichkeiten sind mit einem Mal nicht mehr tragfähig. Das Umdenken ist leicht, aber die Anwendung schmerzhaft: Geld wird zum alleinigen Maßstab des Neuen. Aus der einstigen staatlichen Kultureinrichtung wird eine Abspielstätte im weltweiten Netz der US-Filmverleihfirmen. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992)
Dokumentarfilm. Der Bildhauer Arno Breker war in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts eine der wesentlichen Hoffnungen junger deutscher Bildhauerei. In den dreißiger Jahren arbeitete er für die Nationalsozialisten und wurde 1938 Professor an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Wann gerät ein Talent in die Abhängigkeit von Macht, von einer Ideologie? Und wo verläuft die feine unsichtbare Grenze zwischen Autonomie der Kunst und Machtopportunismus? Ausgehend von Brekers Biographie und vor dem Hintergrund deutscher Kunst- und Zeitgeschichte geht der Film diesen Fragen nach. Gesprächspartner sind u. a. das Hauptmodell Brekers, der Sportler Gustav Stührk, der Schriftsteller Ernst Jünger, der Schauspieler Jean Marais und Werner Stötzer, einer der nahmhaften Bildhauer der ehemaligen DDR. Mit Hilfe von Dokumentationen, Inszenierung und Interviews reflektiert der Film das Verhältnis von Künstler und Macht und die Vision von der "Wiederkehr der Götter", der Breker als Künstler diente.
Dokumentarfilm über die Vertreibung der Roma und Sinti in Deutschland. "Gelem Gelem - wir gehen einen langen Weg" beschreibt den Versuch einer Gruppe heimatloser Roma, in der Bundesrepublik den Teufelskreis von sozialer Verelendung, Kriminalisierung, illegaler Widereinreise und erneuter Vertreibung zu durchbrechen. In keinem anderen Land wurde mit solcher Kontinuität Unrecht jeglicher Art an den sogenannten Zigeunern verübt wie in Deutschland.. Weit über 500.000 Roma und Sinti fielen den Nationalsozialisten zum Opfer, wurden durch Zwangsarbeit zu Tode geknechtet, erschossen, vergast, vergewaltigt und zu bestialischen medizinischen Experimenten mißbraucht. Gelem Gelem - gesungen von den Vätern der wenigen Überlebenden auf dem Weg in die Vernichtungslager. Gelem Gelem - singen die Roma heute auf ihrem Bettelmarsch, der sie zuerst durch ganz Deutschland bis zur holländischen Grenze führt, wo sie auf Aufnahme durch die holländischen Behörden hoffen - vergebens. Vor dem Hintergrund der deutschen Wiedervereinigung werden zwei Jahre dieser Auseinandersetzung um ein dauerhaftes Niederlassungsrecht in der BRD dokumentiert.
Animationsfilm. Frei nach dem Volksbuch "Die Geschichte vom Herzog Ernst in Schwaben" aus dem 13. Jahrhundert erzählt der Animationsfilm von einem Ritter, der in der Fremde klug wird. Herzog Ernst träumt von besseren Zeiten und von dem Karfunkelstein, der alle Not beenden soll. Und da er dumm genug ist, auf eine Intrige hereinzufallen, muß er mit einigen anderen Rittern in den fernen Orient ziehen, um den sagenhaften Stein zu beschaffen. Dabei begegnen sie seltsamen Wesen und Völkern, mit denen Ernst sich anfreundet. Seine Kollegen jedoch bekämpfen sie, und als Ernst sich in eine junge Agrippinerfrau verliebt und sie beschützt, muß er mit ihr fliehen. Ein neues, angenehmes Leben beginnt für ihn - bis er Heimweh bekommt und mit seinen neuen Freunden und kostbaren Schätzen nach Hause zurückkehrt. Dort erlebt er eine böse Überraschung.
Dokumentarfilm. Trauerfeier und Bestattungsvorbereitung eines jungen Türken...
Essayfilm. "'Der Fotograf' ist eine hintersinnige Reflexion über Photographie und Film, über Geschichte und Leben. Gegliedert in einzelne Kapitel, dem Lebenslauf des Photographen folgend und immer wieder von kurzen Exkursen unterbrochen, umkreisen die Geschichten, die Hannes Büx und seine Geliebte den Photos geben, deutsche Historie. In ihnen spiegelt sich Vergangenes, ohne daß ein beschaulicher Rückblick entsteht. Die Figuren der Episoden erscheinen als Abhängige historischer Prozesse, auf die sie nur bedingt Einfluß hatten. Dabei erlauben die Photographien beides: den Blick auf die Geschichte und auf die private Aneignung derselben... Erinnerung an das letzte Jahrhundert ist heute ohne Photographie schwer vorstellbar. Undenkbar auch, daß - wie im Film hervorgehoben - ein heutiger Machthaber Stapelläufe und Paraden seiner Kriegsmarine mit Photos dokumentieren ließe, als Berichterstatter einer Seeschlacht hingegen nur einen Marinemaler zuließe..." (Nicolaus Schröder in: Szene, Hamburg, 11/89)
Dokumentarfilm über das gleichnamige Roma - Theater in Kosice / Slowakei, das ausschließlich von Roma organisiert und bespielt wird und das in seiner Art einzigartig in Europa ist. Nach über 40 Jahren des Schweigens, der gesellschatlichen und küstlerischen Ausgrenzung der Roma ist das ROMATHAN ein erster vorsichtiger Schritt, sich einen 'Raum der Normalität' in einer ansonsten ablehnenden Umwelt zu erstreiten. Das Ensemble hat uns Einblick in seinen Theateralltag gwährt, die Mitglieder begegnen uns als künstlerisch-kreative Menschen, die lernen, ihre Würde und ihr Selbstvertrauen zurückzugewinnen... Die Proben zu einer neuen Inszenierung ("Die Schiffbrüchigen" des indischen Nobelpreisträgers R. Tagore)_ eine Gruppe junger Schauspieler des Ensembles, die ein eigenes Stück "Adam & Eva", einüben, in dem sie sich mit der feindseligen Haltung der Gadjo - Bevölkerung auseinandersetzen... (Pressemitteilung)
Dokumentariflm. Spielfilmszenen. Ostern 1991, als sich nur wenige die ausländerfeindlichen Ausschreitungen der folgenden Monate und Jahre vorstellen konnten, starb in Dresden der 28-jährige schwarze Vertragsarbeiter Jorge Joa Gomondai aus Mozambique. Er wurde von einer Gruppe randalierender Skinheads angegriffen und aus der fahrenden Straßenbahn gestürzt. Oder sprang er in Panik? Das Gerichtsverfahren gegen drei Täter konnte diese Frage nicht klären. Seine Eltern in Mozambique warten bis heute auf eine Erklärung oder Entschuldigung der Stadt oder Schadenersatz. Auf dem Hintergrund wachsender Ausländerfeindlichkeit im wiedervereinigten Deutschland setzt sich der Film unter wechselnden Perspektiven mit der Tat auseinander: Rekonstruktion der Nacht_ Zeugen am Tatort_ Jorges Eltern in Mozambique, die in den Wirren des Bürgerkrieges verschollen waren_ ehemalige Vertragsarbeiter, die im Zuge der Wiedervereinigung von einem Tag auf den anderen ihre Arbeit vorloren und zurückgeschickt wurden. Die Schlüsselszenen der Gerichtsverhandlung sind in szenische Protokolle umgesetzt, ergänzt durch Statements des verhandelnden Richters." (Produktionsmitteilung)
Spielfilm. Kriminalfilm. Kinderfilm. "Schauplatz der Handlung ist das Treppenviertel in Blankenese. 'SCHWEINESAND' beschreibt die geheimnisvolle Entführung einer einsamen Tochter aus dem Villenviertel und wie eine Clique von Kindern das Rätsel um ihr Verschwinden löst. Die Moral von der Geschichte: Geld kann Freundschaft nicht ersetzen..." (Sarah Khan in: Die Welt, Hamburg, 28.8.1997)
Spielfilm. Eine Frau kommt mit 1 Million Reichsmark als Flüchtling nach Berlin. Sie rührt das Geld nicht an. Der Krieg geht zu Ende - noch immer rührt sie das Geld nicht an. Aus Neid wird sie denunziert, dann verhaftet. Ans Tageslicht kommt, wofür sie das Geld bekommen hat. Es ist Kopfgeld, das auf Carl Goerdeler - den politischen Kopf des deutschen Widerstandes vom 20. Juli 1944 - nach dem mißglückten Hitler-Attentat ausgesetzt worden war. Gegen diese Frau, Helene Schwärzel, wird ein Prozeß eingeleitet. Im Gesetzbuch gibt es jedoch keinen Paragraphen, der Denunziation unter Strafe stellt. So kommt es zum ersten Prozeß vor einem deutschen Gericht nach alliiertem Recht: Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In einer Rückblende stellt der Film dar, wie Helene Schwärzel zur Denunziantin wurde, wie sie Carl Goerdeler an den NS-Staat ausgeliefert hat, weil sie einmal in ihrem Leben beachtet werden wollte. Helene Schwärzel wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt und nach sechs Jahren entlassen. Außer ihr wurde niemand wegen der Morde an den etwa 700 Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 verurteilt.
Spielfilm. Ein 26jähriges ängstliches Muttersöhnchen aus gutem und reichem Hamburger Elternhaus verliebt sich in eine ebenso selbstbewußte wie flippige Fahrradkurierin und "Ökoterroristin", der der junge Mann beweisen soll, daß er alles andere als ein "Weichei" ist...