Zeichen- und Lege-Trick. Dreimal sollte ich vor meiner Zeugung die Welt schon einmal in Augenschein nehmen dürfen. Zweimal dürfte ich mich weigern, geboren zu werden, und eine andere Zeit abwarten. Das dritte Mal müßte ich mich dann austragen lassen. An den Probeausflug, der meine Geburt zur Folge hatte, kann ich mich in Bruchstücken erinnern. Ich wollte mit einem Dampfer nach Deutschland fahren. Der Film beschreibt anhand von authentischem Bildmaterial - überwiegend Fotos - diesen Ausflug in das Deutschland von 1938. (F.W.)
Dokumentarfilm. Ein Cinetrakt, enstanden kurz nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl. Ein Zitat eines Atommanagers wird zerlegt. Entstanden ist 'Abschalten' kurz nach Tschernobyl_ zeigt mit Fotos von Günther Zint, wie die Diskussion von Staat und Elektrizitätsindustrie um das Atomkraftwerk Brockdorf mit den Gegenern von Atomstrom geführt wird. Der Film arbeitet mit Fotos, Titeln, in der Kamera verfremdeten Landschaften und Musik. 'Abschalten' steht in der Tradition des Cine-Tracts (Cinematographischen Traktates).
Dokumentarischer Animationsfilm. Die Königin des scharzen Marktes ist meine Großmutter, wie ich sie mir in der Nachkriegszeit vorgestellt habe, aber auch ihre Lieblingskaffeekanne, die meiner Großmutter entfloh und gewalttätige Anschläge auf geheimnisvolle Weise überlebt hat. (Archiv - Fotos)
Fabian ist Katastrophenforscher. Er will den Untergang des Goldenen Webstuhls erforschen, einer einst blühenden Kultur, in deren Mittelpunkt das Weben des heiligen Teppichs stand. In der Spätphase beherrschte eine Teppichindustrie das Land, bis es durch eine Katastrophe von der alles verschlingenden Teppichbehörde und ihrer riesigen Fabrik befreit wurde. Fabian reist zu den Stätten der vergangenen Kultur. Er trifft dort auf Nachfahren und Überlebende der Katastophe. Mit ihrer Hilfe verfaßt er seinen Recherchebericht. Ein nicht näher bezeichneter Vorfall in seiner Heimat verhindert seine Rückkehr. Durch die Hochzeit mit einer jungen Weberin gerät er schließlich in verwandtschaftliche Beziehungen zu allen Personen, denen er bei seinen Recherchen begegnet ist und wird Angestellter des dortigen Tepppichmuseums. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992)
Animationsfilm. Eine tagebuchähnliche Sammlung kurzer Filmstücke von zwei bis drei Minuten Dauer, entstanden im Einzelbildaufnahmeverfahren am Tricktisch in unterschiedlichen Teachniken, zum Teil mit Phasenanimation. Teil 1 enthält folgende Episoden: KLEINE GESCHICHTE RUSSLANDS - ein archäologische Studie die belegt, daß Gefäße und ihre Bemalung aufschlußreiche Zeugnisse nicht nur für die Kenntnis früher Kulturen sind, sondern, daß sie ihre Bedeutung auch für die Nachzeichnung einer Kulturentwicklung im 20. Jahrhundert nicht verloren haben. DIE GRENZE - eine kartographisches Problem, das auftrat, als die deutsch-deutsche Grenze auf der Landkarte ausradiert werden sollte. DIE TISCHKANTE - ein häusliches Problem, das schließlich mittels einer Tischdecke schwerer holländischer Art gemeister werden konnte. UNBEKANNTE FLUGOBJEKTE - ein übersehnes Ereignis, das mit dem Einsatz dokumentarischer Mittel und gezeichneter Animation reonstruiert wurde.
Animationsfilm. Eine tagebuchähnliche Sammlung kurzer Filmstücke von zwei bis drei Minuten Dauer, entstanden im Einzelbildaufnahmeverfahren am Tricktisch in unterschiedlichen Techniken, zum Teil mit Phasenanimation. Teil 2 enthält folgende Episoden: TAUBENZUCHT - eine Frage an die Gentechnologie, die sich stellt bei der Betrachtung der Erfolge der Taubenzüchter. DER KAKTUS - eine Zeitrafferanalyse, die eine Musikerfamilie im Allgäu unternahm, als sie festgestellte, daß ihr Kaktus von Zeit zu Zeit ungewöhnliche Verdrehungen und Verzerrungen aufwies. Eine Zeitrafferaufnahme mit einer Super 8 - Kamera brachte des Rätsels Lösung. DAS HASENSIGNALALPHABET - eine Neuheit im Signalwesen, die jedoch schnell wieder verschwand. Als Frans Terstappen das Hasen- signalalphabet gerade entziffert hatte, hörten die Hasen auf, sich dieses Kommunikationsmittels zu bedienen. Es hatte sich herausgestellt, daß das auffällige Gestikulieren mehr Gefahren heraufbeschwor als dadurch abgewendet werden konnte. DIE INSEL - ein Besuch und seine Folgen, die sich auf eine Veränderung der Naturbetrachtung beziehen. DER UNTERGANG BABYLONS - ein Holzschnitt und seine Verwandlung, die aus einer mittelalterlichen zeichenhaften Darstellung eine moderne Untergangsvision inszeniert.
Essayfilm. "'Der Fotograf' ist eine hintersinnige Reflexion über Photographie und Film, über Geschichte und Leben. Gegliedert in einzelne Kapitel, dem Lebenslauf des Photographen folgend und immer wieder von kurzen Exkursen unterbrochen, umkreisen die Geschichten, die Hannes Büx und seine Geliebte den Photos geben, deutsche Historie. In ihnen spiegelt sich Vergangenes, ohne daß ein beschaulicher Rückblick entsteht. Die Figuren der Episoden erscheinen als Abhängige historischer Prozesse, auf die sie nur bedingt Einfluß hatten. Dabei erlauben die Photographien beides: den Blick auf die Geschichte und auf die private Aneignung derselben... Erinnerung an das letzte Jahrhundert ist heute ohne Photographie schwer vorstellbar. Undenkbar auch, daß - wie im Film hervorgehoben - ein heutiger Machthaber Stapelläufe und Paraden seiner Kriegsmarine mit Photos dokumentieren ließe, als Berichterstatter einer Seeschlacht hingegen nur einen Marinemaler zuließe..." (Nicolaus Schröder in: Szene, Hamburg, 11/89)
Animationsfilm. Ausgelöst durch den Besuch der Bergwerke von Falun beschreibt der Film traumhafte Bewegungen durch eine fiktive Grube, die sich aus Bildern mehrerer Erzbergwerke in Schweden und Deutschland zusammensetzt. (F.W.)
Dokumentarfilm. Ein Film über die Künstlerin Ella Bergmann-Michel, die 1895 in Paderborn geboren wurde und 1972 in Eppstein im Taunus starb. Der Film zeigt vor allem ihre Arbeiten: Zeichnungen und Collagen, Fotografien und Sequenzen aus ihren Dokumentarfilmen, Ende der 20er Jahre. Der Film bringt zusammen, was oft fälschlicherweise getrennt wird, nämlich die Malerin auf der einen Seite, die Dokumentarfilmerin auf der anderen.