Experimenteller Spielfilm. Die Darsteller imitieren eine Arbeits-, Unterhaltungs- und Emotionswelt sowie deren Sprache. Sie lassen dabei eine neue Welt entstehen, die sich aus einer unüberschaubaren Anzahl von Mustern und Stereotypen zusammensetzt. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Spielfilm. "Die Wiese der Sachen" ist nach "Normalsatz" (1981) und "Die Basis des Make-Up" (1984) der abschließende Teil einer filmischen Trilogie über die 70er Jahre. Als eigenständiger Film nimmt er die Fäden und Subtexte der vorangehenden Filme wieder auf und interpretiert sie vom Ende her.
Spielfilm. Fünf Menschen blättern in den Notizbüchern des verstorbenen Lektors Roy, der ihr Freund war, und rekonstruieren dabei ihre gemeinsame Vergangenheit: der Schriftsteller Carl, seine Mitbewohnerin, die Photographin Liza, der Architekt Jon, für den Liza photographiert, der Zeichner Fred, mit dem Carl Situationen seines Romans durchspielt und die Übersetzerin Bela, die Freudsche Versprecher sammelt. Carl hat Probleme beim Schreiben. Aus seiner Romanfigur Roy entwickelt sich im Fortgang der filmischen Handlung eine reale Person, die immer bedrohlicher in sein Leben eingreift. Roy unterstützt seinen Autor Carl, ist aber von einer schweren Krankheit gezeichnet. Um seinen Schwierigkeiten zu entgehen, begleitet Carl Jon und Liza auf eine Architekturreise, die sie vom Kölner Dom bis zu Gaudis Kathedrale "La Sagra da Familia" führt. Bela und Fred bleiben zurück und müssen sich mit Roys körperlichem Verfall auseinandersetzen. In Barcelona erreicht die Reisenden die Nachricht von Roys Tod. "Der Zynische Körper" untersucht die vielfältigen Beziehungen zwischen den auf Ewigkeit zielenden Bauwerken einer monumentalen Architektur und den in seiner Lebenszeit gefangenen menschlichen Körper. (Quelle: Hamburger Filmbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1992)
Spielfilm. Judith, Journalistin und Videoreporterin, stößt bei den Recherchen über einen scheinbaren Verkehrsunfall auf illegale Waffengeschäfte, in die auch einer ihrer Geliebten Alfons verwickelt ist. Dramaturgisch völlig überfrachtete blut- und spannungsarme Mischung aus Politkrimi und Beziehungsproblemen, deren Versuch, Stilelemente des Avantgardefilms ins Kommerzkino zu intergrieren, ebenfalls fehlschlägt.
Experimentalfilm. Der künstliche Mensche im künstlichen Wald.
Dokumentarfilm. Eigentlich wollte Frieda Müller nach Amerika auswandern. Sie ist erstmal in ihr Nachbardorf gezogen und dort geblieben. Lina, ihre kleine Schwester, ist nach Florida gegangen. Der Film versucht, die beiden Schicksale zu verbinden. Gleichzeitig ist es auch ein Film über Fotografieren und Gefilmtwerden. (Quelle: Hamburger Filmbüro, die Filme. Hamburg: August 1989)
Spielfilm. Ein Flug nach Helsinki findet sein ungeplantes Ende in Hamburg. Martin Graves, Geologe aus Alice Springs/Australien, muß eine Nacht in der fremden Stadt verbringen... er, ein Mann mit Vergangenheit, und eine Frau ohne Zukunft geraten in ein tödliches Komplott. Eine schwarze Komödie über Einzelkämpfer und Doppelgänger.
Spielfilm. Über die Kindertage der Rockmusik in Deutschland. In den saftigen Hügeln von Hamburg-Maschen, wo sich heute Europas größter Rangierbahnhof hinbreitet, stand die Wiege der Rattles oder Wonderbeats, wie sie im Film heißen. Dort trainieren Achim Reichel (Jürgen Vogel) und Herbert Hildebrandt (Ralph Richter) an der Mistforke die Unterarme für Baß und E-Gitarre. WEnn man dort über die Stränge schlagen wollte, ging es höchstens einem Ferkel ans Gemächt: 'Hat der Eber keine Klüten, hat die Sau nichts zu berüden.' Dicky (Richy Müller) und Rudi (Uwe Fellensiek), die beiden anderen Jugens des Quartetts, waren Bademeister und Apothekersohn. Achim erzählt das Märchen von der Gruppe, die in drei Jahren 15 Hits in den Charts hatten und 1966 mit Abstand zur beliebtesten Gruppe - vor dem Medium Terzett und den Lords - gewählt wurde, von Rudolph stilecht in Schwarzweiß inszeniert. Zwischen Bienbüttel und Buxtehude läßt er den Beat leben und erfüllt feenhaft die Wünsche der ersten Rock-Profis...
Spielfilm. "Nach zehn Jahren Knast sind die Ganoven Johnny Chicago, Chuck Moreno und sein Bruder Coco wieder auf freiem Fuß. Doch sofort sind sie wieder 'back in trouble'. Kaputte Autos, genervte Freundinnen und lästige Bullen. Aber richtig Ärger gibt es erst, als ihnen der Treck von Kleinanlegern auffällt, der mit Plastiktüten voller Geld von Deutschland ins luxem- burgische Steuerparadies zieht. Bei den Vorbereitungen des großen Coups entgeht der Bande jedoch, daß die deutschen Steuerbehörden massiv gegen die illegalen Konten im Ausland vorgehen wollen. (...)" Zitiert nach: Katalog Hofer Filmtage, 1997 in: Movieline, Internet.
Spielfilm. Eine Frau kommt mit 1 Million Reichsmark als Flüchtling nach Berlin. Sie rührt das Geld nicht an. Der Krieg geht zu Ende - noch immer rührt sie das Geld nicht an. Aus Neid wird sie denunziert, dann verhaftet. Ans Tageslicht kommt, wofür sie das Geld bekommen hat. Es ist Kopfgeld, das auf Carl Goerdeler - den politischen Kopf des deutschen Widerstandes vom 20. Juli 1944 - nach dem mißglückten Hitler-Attentat ausgesetzt worden war. Gegen diese Frau, Helene Schwärzel, wird ein Prozeß eingeleitet. Im Gesetzbuch gibt es jedoch keinen Paragraphen, der Denunziation unter Strafe stellt. So kommt es zum ersten Prozeß vor einem deutschen Gericht nach alliiertem Recht: Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In einer Rückblende stellt der Film dar, wie Helene Schwärzel zur Denunziantin wurde, wie sie Carl Goerdeler an den NS-Staat ausgeliefert hat, weil sie einmal in ihrem Leben beachtet werden wollte. Helene Schwärzel wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt und nach sechs Jahren entlassen. Außer ihr wurde niemand wegen der Morde an den etwa 700 Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 verurteilt.
Spielfilm. Die Firma Blomberg veranstaltet Kaffeefahrten der etwas anderen Art. Eingebettet in ein buntes Unterhaltungsprogramm, führt ein smarter Conférencier durch die Produktpalette käuflicher Sicherheit für alle erdenklichen Katastrophen. Als Höhepunkt der beliebten Werbe- und Verkaufsrundflüge demonstriert das routinierte Verkäuferteam unter realen Bedingungen die Unverwüstlichkeit privater Luftschutzräume. Relativ sicher ist dabei vor allem eines: das Geschäft der Firma Blomberg. (Quelle: Hamburger Fimbüro, Filme aus Hamburg. Hamburg: Februar 1994)
Experiementeller Film zu dem Hörstück "Die Befreiung des Prometheus" von Heiner Goebbels, nach Texten von Heiner Müller: Während Herakles das Massiv umkreist, um den gefesselten, von den Schabelhieben des Adlers gepeinigten Prometheus zu befreien, ist dieser als ein mittlerer Angestellter auf dem Weg zu seinem Chef - in einem Fahrstuhl. Ein wichtiger Termin. Aber der Fahrstuhl spielt verrückt und wird ihm zum Gefängnis... Zwei Texte des Dramtikers Heiner Müller, die mit Ironie die Geschichte zweiter Männer erzählen. Der Komponist Heiner Goebbels hat diese Texte ineinandergeschoben und musikalisch zu einem Hörstück bearbeitet: "Die Befreiung des Prometheus". Theo Janßen komponierte de Bilder dazu: dokumentarische, inszenierte und journalistische Bilder. Archivaufnahmen, Fotografien, Zeichnungen - nicht illustrierend, sondern assoziativ und kontrapunktierend. So ist eine Art "Filmoper" oder "Filmmusical" entstanden.
Das Leben einer Drogenabhängigen in kurzen Fotobildern - von der Geburt bis zu ihrem Tod...